Bundesrat will bei Cupfinal nicht intervenieren
«Stade de Suisse» ist kein «National-Stadion»

Der Bundesrat soll eingreifen, damit der Cupfinal künftig wieder in der Hauptstadt Bern ausgetragen werde. Das fordert der Walliser CVP-Nationalrat Yannick Buttet. Doch die Landesregierung will davon nichts wissen.
Publiziert: 17.08.2015 um 21:18 Uhr
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Aktualisiert: 15.10.2018 um 03:18 Uhr
Der Cupfinal soll künftig wieder in Bern ausgetragen werden, findet CVP-Nationalrat Yannick Buttet. Der Bundesrat will aber nichts dafür unternehmen. (Symbolbild)
Foto: Sven Thomann
Von Ruedi Studer

Nach den Cupfinal-Randalen vom letzten Jahr beim Match des FC Basel gegen den FC Zürich hatte die Stadt Bern genug. Bern wollte keinen weiteren Final mehr austragen – und so kam dieses Jahr die Stadt Basel zum Handkuss.

«Ist Bern noch die Hauptstadt der Schweiz?»

Der Berner Verzicht fand selbst im Bundeshaus seinen Widerhall. «Ist Bern noch die Hauptstadt der Schweiz?», wollte der Walliser CVP-Nationalrat Yannick Buttet vom Bundesrat wissen.

Buttet forderte Auskunft darüber, in welchem Masse der Bundesrat einzugreifen gedenke, «damit Bern seine Rolle als Hauptstadt im Bereich Sport wahrnimmt und den Schweizer Cupfinal wieder auf seinem Boden organisiert».

Der Fussball gehöre weltweit – auch in der Schweiz – zu den populärsten Sportarten, erklärt Buttet seinen Vorstoss. «Der Schweizer Cup ist in Bezug auf die Organisation wahrscheinlich ein ganz besonderer Wettbewerb, dessen Finale einen einzigartigen Moment im Schweizer Fussballkalender darstellt.»

Deshalb sei es «absolut logisch und normal, dass der Schweizer Cupfinal in der Hauptstadt unseres Landes ausgetragen wird».

Es gebe keinen guten Grund, den Cupfinal an einen anderen Ort zu verlegen, selbst wenn es anlässlich des Schweizer Cupfinals nicht an Herausforderungen mangle, kommentiert Buttet. «Bern muss hier seine Verantwortung als Hauptstadt übernehmen.»

Bundesrat: Keine Intervention

Beim Bundesrat findet Buttet mit seinem Anliegen nun aber kein Gehör. Der Fussball-Cup sei eine «Angelegenheit des privatrechtlichen Sports» und werde durch den Schweizerischen Fussballverband organisiert, schreibt die Landesregierung in ihrer Antwort. Aufgrund von Differenzen mit der Stadt Bern habe der Verband Basel als neuen Austragungsort für den Cupfinal gewählt.

Aus dem Namen «Stade de Suisse» dürfe nun nicht geschlossen werden, dass es sich beim Stadion in der Stadt Bern um ein «National-Stadion» handle, betont der Bundesrat. «Mit der Wahl des Namens ging keine Verpflichtung einher, dass Cupfinals dort ausgetragen werden müssen.»

Kurz und schmerzlos zieht der Bundesrat Fazit: «Es besteht kein Anlass für eine Intervention der Bundesbehörden.»

Ein Trost bleibt dem Walliser Buttet aber: Sein FC Sion gewann dieses Jahr den in Basel ausgetragenen Cupfinal – und dies zum 13. Mal!

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