Bundesrat entscheidet anders als EU
Schweiz verzichtet auf Testpflicht für chinesische Touristen

Anders als viele EU-Länder verzichtet die Schweiz vorerst auf eine Testpflicht für Reisende aus China. Stattdessen wird diesen Personen empfohlen, eine Maske zu tragen und weitere Hygienemassnahmen zu befolgen. Das hat der Bundesrat am Mittwoch beschlossen.
Publiziert: 11.01.2023 um 10:30 Uhr
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Aktualisiert: 11.01.2023 um 11:35 Uhr
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Testfrei reisen: Chinesische Touristen beim Chateau de Chillon am Genfersee.
Foto: KEYSTONE

Mehrere Staaten, darunter die Nachbarländer Deutschland, Österreich, Italien und Frankreich, haben in den vergangenen Tagen verschärfte Einreiseregeln für Reisende aus China beschlossen. Die Schweiz empfiehlt solchen Personen nur, eine Maske zu tragen und weitere Hygienemassnahmen zu befolgen, wie der Mitteilung der Landesregierung vom Mittwoch zu entnehmen ist.

Die epidemiologische Lage erfordere vorerst keine Testpflicht, so der Bundesrat. Aufgrund der in China zirkulierenden Omikron-Varianten gehe er gegenwärtig von einem geringen Risiko für die Bevölkerung in der Schweiz und für das schweizerische Gesundheitssystem aus. Das Risiko, dass in China neue, besorgniserregende Varianten entstehen, sei nicht höher als anderswo.

Bund beobachtet Situation

Die Menschen in der Schweiz besitzen laut dem Bundesrat einen hohen Schutz vor einem schweren Verlauf einer Covid-19-Erkrankung. Ausserdem sei die Viruszirkulation in der Schweiz derzeit so hoch, dass eine Testpflicht für eine vergleichsweise geringe Anzahl Personen, die direkt aus China mit dem Flugzeug einreisen, kaum einen Einfluss auf die Verbreitung des Virus in der Schweiz habe.

Der Bund beobachtet die Situation aber laufend weiter, wie die Regierung versichert. Das bestehende Abwassermonitoring umfasse auch die Landesflughäfen und wichtige Tourismusregionen. Auch würden die Virenvarianten weiterhin durch Sequenzierung von Abwasserproben und hospitalisierten Fällen überwacht.

Die Schweiz klärt laut dem Bundesrat zudem ab, ob das Abwasser aller Flüge, die direkt aus China ankommen, gezielt nach neuen Virusvarianten überprüft werden soll. Bei der Identifikation neuer Virusvarianten werde die Schweiz «bei Bedarf Anpassungen der grenzsanitarischen Massnahmen prüfen». Die EU hat für Mitte Januar 2023 eine Überprüfung der Empfehlungen angekündigt.

Immer noch wenig Flüge verfügbar

Nach dem Ende der Null-Covid-Politik hat sich China nach fast drei Jahren wieder zum Ausland geöffnet. Einreisen wurden erleichtert, und auch Reisen aus der Volksrepublik ins Ausland wurden wieder mehr möglich.

Gleichzeitig rollt eine massive Infektionswelle durch das Land, die die Spitäler völlig unvorbereitet traf. Aus China wird trotz der Öffnung zunächst keine grosse Reisewelle erwartet. Die Zahl der Flüge von dort ins Ausland liegt aktuell nur bei einem Bruchteil des Volumens wie vor der Pandemie. Die Tickets sind sehr teuer. (SDA)

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