Bundesrätlicher Spass im «Donnschtig-Jass»
Leuthard und die Achselhaare der Bauern

Eine Bundesrätin raffelt Rüebli, lästert über die Kochkünste ihres Mannes und verrät ein Obama-Geheimnis. Doris Leuthard war beim «Donnschtig-Jass» im Element.
Publiziert: 07.08.2015 um 13:34 Uhr
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Aktualisiert: 08.10.2018 um 22:40 Uhr

Die älteste Unterhaltungssendung des SRF  wurde gestern Abend zum 200. Mal ausgestrahlt. Aus Bremgarten AG. Sie war ein Highlight. Dank der Topform von Moderator Roman Kilchsperger (45, «Energy Zürich»). Aber vor allem wegen der Lockerheit von Doris Leuthard (52).

Die CVP-Politikerin brillierte am Jasstisch. Bei ihrem zweiten Einsatz schaffte sie einen «Nuller» – das beste Resultat beim Differenzler.

Etwas weniger fit war sie in der Küchenschürze. Sie wagte es zwar, als Bundesrätin vor laufender Kamera Rüebli zu raffeln. Aber das Ziel verfehlte sie um 15 Gramm. Kein Ruhmesblatt für eine Rüebliländerin.

Auf die Frage, was ihr Mann am Herd tauge, sagte die Magistratin: «Er kann nicht so gut kochen.» Er behaupte, er beherrsche fünf Rezepte. «Ich sage, er kann nur vier.»

Kilchsperger konfrontierte Doris Leuthard mit einem Museumsstück. Einem Duschgel aus dem Wahlkampf 1999. Es wurde landesweit bekannt wegen eines Titels der «Aargauer Zeitung»: «Duschen mit Doris». Die Bundesrätin hat daran gar keine Freude mehr: «Mich verfolgt es bis heute.» Aber: «Dannzumal war es lustig. Plötzlich wollten Männerriegen mit mir duschen.»

Die Politikerin verriet ein kleines Geheimnis aus ihrem Jahr als Bundespräsidentin (2010). Allzu gerne hätte sie Barack Obama (54) für seinen Hund Bo (6) ein Appenzeller Halsband geschenkt. «Um mich einzuschmeicheln», so Leuthard. Doch sie durfte das Band dem mächtigsten Mann der Welt nicht persönlich übergeben. Obamas Sicherheitsleute («das blöde Protokoll», so Leuthard) haben ihr das Geschenk vor dem Treffen abgenommen.

Die Juristin würde gerne mal wieder im Gastgewerbe arbeiten. Als Studentin servierte sie in Bremgarten. «Es würde mich reizen, ein Restaurant zu übernehmen.»

Dort könnte sie Witze erzählen. «Hannes» (Johann Schneider-Ammann) habe sie gefragt: «Wieso haben Bauern so wenig Achselhaare? Weil ihnen der Staat immer unter die Arme greift.»

Ein bisschen politisch war die Medienministerin dann auch noch: «Den ‹Donnschtig-Jass› gibts seit 31 Jahren. Das ist Service public vom Feinsten.»

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