Bundesrätin Sommaruga ist zuversichtlich
Lösen neue Antennen die 5G-Blockade?

Dank adaptiven Antennen soll das Schweizer 5G-Netz unter Beibehaltung der Grenzwerte für Mobilfunkanlagen ausgebaut werden. Bundesrätin Simonetta Sommaruga hofft, dass nun der Ausbau schnell gehen kann.
Publiziert: 23.02.2021 um 12:39 Uhr
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Aktualisiert: 23.02.2021 um 13:54 Uhr
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Nach dem Willen von Bundesrätin Simonetta Sommaruga soll es mit dem 5G-Ausbau endlich vorwärts gehen.
Foto: Sermîn Faki

Beim Ausbau des 5G-Netzes geht in der Schweiz wenig – obwohl die Technologie da ist, die Frequenzen versteigert wurden. Doch es sind mehrere Hundert Antennengesuche im ganzen Land sistiert. Manche Kantone haben sogar ein 5G-Moratorium verhängt.

Teile der Bevölkerung fürchten sich vor einer gesundheitsschädlichen Strahlenbelastung und wissen dabei die Politik hinter sich. Schon zweimal hat es das Parlament abgelehnt, die Grenzwerte zu erhöhen – was die Telekombranche gefordert hatte.

Strahlung nur, wenn gesendet wird

Kommunikationsministerin Simonetta Sommaruga (60) wollte die Blockade lösen – mit einem neuen Ansatz. Mit adaptiven Antennen sollte das 5G-Netz unter Beibehaltung der Grenzwerte ausgebaut werden. Statt normaler Antennen sollen adaptive Antennen zum Einsatz kommen. Diese strahlen nur, wenn Anwender 5G tatsächlich benutzen.

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Der Bundesrat erteilte im vergangenen August dem Bundesamt für Umwelt (Bafu) den Auftrag, Tests durchzuführen und dann zuhanden der Kantone und Gemeinden festzulegen, wie die Messung der Antennenstrahlung erfolgen soll.

Die Vollzugshilfe liegt nun vor, wie das Bafu am Dienstag mitteilte. Entsprechend wird die Sendeleistung für jede Anlage festgelegt. Da adaptive Antennen ihre Strahlung auf das verbundene Mobiltelefon fokussierten, sei die Strahlenbelastung im Durchschnitt tiefer als bei konventionellen Antennen, schreibt das Bafu.

Sommaruga ist zuversichtlich

Hält die 5G-Technologie, mit der grössere Datenmengen schneller transportiert werden kann, nun also bald richtig Einzug in der Schweiz? Allzu viel will Sommaruga nicht versprechen. Aber: «Ich gehe davon aus, dass die Blockade in diesem Thema nun gelöst werden kann.»

Denn jetzt hätten Gemeinden und Kantone Klarheit, wie sie bei den neuen adaptiven Antennen die Strahlung messen können und dann entsprechend auch die Bewilligungen erteilen können, so Sommaruga gegenüber BLICK. Sie betonte, dass das 5G-Netz ausgebaut werden muss. «Aber es ist auch wichtig, dass wir den Schutz der Bevölkerung vor Strahlung sicherstellen. Darum haben wir die Grenzwerte auch nicht erhöht.» (sf/SDA)

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