Das passiert einem Schweizer Bundesrat auch nicht alle Tage: dass er auf dem amerikanischen TV-Sender CNN als Gast in einer Talk-Show sitzt. Bundespräsident Alain Berset (46) ist das gelungen.
Als er letzte Woche an der Uno-Generalversammlung teilnahm, schaffte es Berset auch noch ans Bloomberg Global Business Forum. Dort stellte er sich gemeinsam mit dem mexikanischen Präsidenten Enrique Peña Nieto (52) und Bill McDermott (57), CEO von Software-Riese SAP, den Fragen von CNN-Moderator Fareed Zakaria (54) zum Thema Handelsbeziehungen und Migration.
Ein Teil des Talks wurde gestern Abend auf CNN ausgestrahlt. Berset äusserte sich darin zum St. Galler Burka-Verbot – ein Thema, das offenbar selbst in den USA zur Kenntnis genommen wurde.
«Keine gute Sache»
Berset sagte auf Englisch, das Verbot sei «keine gute Sache. Aber es ist ein Zeichen für ein Unbehagen in der Bevölkerung, das wir ernst nehmen müssen».
Berset fügte an: «Ich arbeite in Bern und habe in der Schweiz noch nie eine Burka gesehen.» Für ihn ist das Ja zum Verbot nicht so sehr eine Reaktion auf das tatsächliche Problem «Burka», sondern vielmehr ein Zeichen für Ängste.
Die Migration mache vielen Leuten zu schaffen. Die Politik müsse nun Wege finden, die Auswirkungen der Einwanderung in die Schweiz anzugehen. (sf)