Der Bund hat für den kommenden Winter Wasserkraftreserven im Umfang von 250 Gigawattstunden beschafft. Das ist unteren Bereich des definierten Ziels. Die nun abgeschlossene dritte Runde ist dennoch die letzte Ausschreibung für dieses Jahr.
Gemeinsam mit den beiden vorangegangenen Ausschreibungen belaufen sich die gesamten Kosten auf 16,5 Millionen Euro, wie die Eidgenössische Elektrizitätskommission (Elcom) am Donnerstag mitteilte. Das entspricht rund 16 Millionen Franken. Im vergangenen Winter war Angeboten im Umfang von 55,5 Millionen Euro der Zuschlag erteilt worden. Die Reservemenge betrug damals 400 Gigawattstunden (GWh).
Die nun beschaffte Reserve von 250 GWh liegt innerhalb der vorgesehenen Bandbreite – anvisiert wurde ein Gesamtvolumen von 300 GWh mit einer Toleranz von plus/minus 100 GWh.
Keine weitere Ausschreibung
Den Entscheid, auf weitere Ausschreibungsrunden zu verzichten, begründet die Elcom mit einer Kosten-Nutzen-Abwägung: «Einerseits kann die angestrebte Resilienz bei der Versorgungsstabilität dank dem beschleunigten Ausbau der Erneuerbaren mit der nun beschafften Menge erzielt werden. Anderseits hätte eine höhere Reservemenge hohe Zusatzkosten verursacht.»
Eingegangen waren in der dritten Runde insgesamt 115 Gebote mit total 373 GWh von unterschiedlichen Anbietern. «Mit der nun beschafften dritten Teilmenge ist der letzte Schritt getan, um eine Gesamtreserve zur Absicherung für ausserordentliche, nicht absehbare kritische Knappheitssituationen im Winter 2024/25 zu bilden», schreibt die Elcom.
Tiefere Kosten
Die Wasserkraftreserve wird benötigt für den Fall, dass Ende des kommenden Winters der Strom knapp wird. Kraftwerksbetreiber, die Reserven vorhalten, werden dafür entschädigt. Für den Winter 2022/2023 beliefen sich die Entschädigungen gemäss Elcom-Angaben auf 281 Millionen Franken, für den Winter 2023/2024 auf 52 Millionen Franken. Bezahlt wird diese Entschädigung über den Netztarif von den Konsumentinnen und Konsumenten.