Das Bundesamt für Strassen (Astra) hat heute eine Weltneuheit präsentiert: eine mobile Brücke. Bei Unterhaltsarbeiten auf der Autobahn soll die Brücke den Verkehrsstau eindämmen. Während unten die Bauarbeiter schuften, soll über ihren Köpfen der Verkehr rollen.
Die zweispurige Brücke soll mit einer Geschwindigkeit von 60 km/h befahren werden können, hiess es an der Präsentation des Astra in Zofingen AG. Die Auffahrts- und Abfahrtsrampen weisen je ein Gefälle von 6,1 Prozent auf. Die Brücke ist 7,3 Meter breit und 4,32 Meter hoch.
Kosten: 20 Millionen Franken
Unter der Brücke stehen gemäss den Plänen des Bundesamts rund 100 Meter für die eigentlichen Bauarbeiten zur Verfügung. Mit der üblichen Vorsignalisation ergibt sich gemäss Astra eine Baustellenlänge von rund 1500 Metern. Wenn die Sanierungsarbeiten unter der Brücke beendet sind, so fährt die aus verschiedenen Modulen bestehende Brücke ferngesteuert 100 Meter weiter für den nächsten Abschnitt.
Das Astra spricht von einem Pilotprojekt, die ersten Brückenmodule sind produziert. Es sieht einzig Vorteile für den Einsatz der 20 Millionen Franken teuren Brücke. Weil die Baustelle von der Fahrbahn getrennt sei, erhöhe sich die Arbeitssicherheit für die Bauarbeiten.
Jetzt wird die Brücke getestet
Die ersten produzierten Brückenelemente werden derzeit gebaut und zum Lagerplatz Rothrist AG geliefert. Im Spätherbst sollen alle Elemente zusammengebaut sein und die mobile Brücke als Ganzes getestet werden. Wenn die Tests rund laufen, so soll der Prototyp der «Astra Bridge» im Frühling 2022 als Pilotprojekt bei Belagsarbeiten auf dem A1-Abschnitt zwischen Recherswil und Kriegstetten im Kanton Solothurn zum Einsatz kommen.
Das Astra reagiert mit dem Brücken-Projekt auf immer schwierigere Situationen. Spurabbauten für Unterhaltsarbeiten seien wegen des hohen Verkehrsaufkommens auf vielen Autobahnabschnitten tagsüber schon länger nicht mehr möglich. Daher müssten immer mehr Bauarbeiten auf den Nationalstrassen in Nachtarbeit ausgeführt werden.
Das führt zu viel Aufwand für die Bauarbeit. Die notwendigen Schutzmassnahmen für die Bauarbeiter müssen jeden Abend montiert und am Morgen nach dem Baueinsatz wieder demontiert werden. Dies ist gemäss Astra aufwändig und verkürze die Zeitfenster für die eigentliche Arbeit. (SDA/lha)