Die Parlamentarier-Laptops sind brandgefährlich. Wie die «Basler Zeitung» publik machte, explodierte Anfang letzter Woche der Akku des Computers der Tessiner Vizepräsidentin des Nationalrats, Marina Carobbio (52, SP). Dabei wurde die Ärztin so schwer verletzt, dass sie selbst einen Arzt aufsuchen musste.
Der Bund hat reagiert: Bis Donnerstag wurden 55 alte Laptop-Batterien vorsorglich ausgetauscht, wie die Parlamentsdienste auf Anfrage bekannt geben. Insgesamt sind 167 ZBook 14 von Hewlett-Packard (HP) bei Ratsmitgliedern im Einsatz. Bei welchen National- und Ständeräten genau, darüber schweigt sich der Bund aus.
Schon im Frühling erste Akkus ausgetauscht
Bereits im Frühling hatte die IT-Abteilung festgestellt, dass sich die Batterien von einzelnen «ZBook 14»-Geräten aufgebläht hatten. Das war beispielsweise dem Nationalratspräsidenten Dominique de Buman (62, CVP) passiert. Mit einer Mitteilung von Anfang März wurden die Parlamentarier gebeten, aufgeblähte Batterien während oder nach der Frühlingssession auszutauschen.
Weil aber letzte Woche die alte Batterie des Laptops von Carobbio Feuer fing, wurde HP informiert. Laut dem Hersteller soll Carobbios Fall weltweit der einzige sein, bei dem dieser Batterietyp explodierte. HP untersucht das defekte Gerät nun in einem Speziallabor.
Darum hat die IT-Abteilung der Parlamentsdienste nun diejenigen Parlamentsmitglieder angeschrieben, die ebenfalls diesen alten Batterietypen im Einsatz haben. Zusammen mit HP erfolgt der Austausch der Batterien.
Laptops und Support
Wie die Parlamentsdienste erklären, wird den Ratsmitgliedern eine Standard-Variante offeriert, bei der sie den HP-Laptop als Arbeitsgerät erhalten, die entsprechende Software und vollumfänglichen Support- und Garantiedienstleistungen für die gesamte Legislaturperiode.
Die Parlamentarier können sich aber auch selbst einen Laptop beschaffen. Dafür erhalten sie einen Geldbetrag. So profitieren sie aber nicht in gleicher Weise vom vollumfänglichen Support.
Auch iPhones gibt es
Von den Parlamentsdiensten können die National- und Ständeräte auch Handys beziehen – jedoch nur die aktuellen iPhones von Apple. Das Angebot richtet sich nach den aktuell auf dem Markt erhältlichen Modellen. Auf Antrag wird den Ratsmitgliedern zudem eine Entschädigung für Telekommunikationskosten ausbezahlt.
Über die genauen Kosten pro Parlamentarier gibt der Bund keine Auskunft.