Brüssel knickt gegenüber Briten ein, nur:
Pokert die Schweiz zu hoch?

Die EU kommt dem britischen Premier David Cameron stark entgegen. Damit habe sich auch die Situation der Schweiz verbessert, sagt ein Brüssel-Insider.
Publiziert: 03.02.2016 um 14:14 Uhr
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Aktualisiert: 10.09.2018 um 20:25 Uhr
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EU-Ratspräsident Donald Tusk spricht mit dem britischen Premier David Cameron über dessen Forderungen für einen Verbleib seines Landes in der EU.
Foto: KEYSTONE/AP PA/TOBY MELVILLE
Christoph Lenz

Brüssel will die Briten unbedingt in der EU behalten. Gestern machte EU-Ratspräsident Donald Tusk Premier David Cameron weitreichende Zugeständnisse. Konkret soll London künftig mit einer «Notbremse» den Zugang von EU-Migranten zu Sozialleistungen einschränken dürfen. Voraussetzung ist, dass die Briten eine Notlage nachweisen können.

Jetzt muss Briten-Premier David Cameron seine Wähler von einem Verbleib in der EU überzeugen.
Foto: REUTERS

Das Konzept ähnelt der Schutzklausel-Lösung, mit der die Schweiz nach dem Ja zur SVP-Einwanderungs-Initiative die Zuwanderung EU-kompatibel reduzieren will. Bislang blieben positive Signale aus Brüssel aus. Doch nun glauben Beobachter, dass sich mit dem Tusk-Cameron-Deal auch die Ausgangslage der Schweiz verbessert hat.

So zitiert die über Brüsseler Belange stets gut informierte Zeitung «Le Temps» einen Insider mit den Worten: «Die Parallelen zwischen der Schweiz und dem Vereinigten Königreich sind evident. Die EU kann der Schweiz die Anwendung einer Schutzklausel nur schwierig verweigern, wenn sie den Briten eine solche Lösung anbietet.» Ein Nein der Briten zum Brexit-Referendum wäre für die Schweiz von Vorteil. «Dann befindet sich die Schweiz in einer Position der Stärke, um dieselben Zugeständnisse von der EU zu verlangen.»

Allerdings ist zu bedenken, dass die Schweiz höher pokert als die Briten. David Camerons Kampf gilt primär der Einwanderung in die Sozialwerke. Die Schweiz hingegen will das Prinzip der Personenfreizügigkeit einschränken. Dies erfordert von den EU-Staaten grösseres Entgegenkommen.

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