Nach der SVP-Schlappe zur Selbstbestimmungsinitiative am 25. November machte Parteivordenker Christoph Blocher (78) auf Teleblocher dem Ärger über den Berner Politbetrieb Luft. Vom «Bürokratentheater» bis hin zum «Haifischbecken», «wo jeder versucht den anderen zu ficken», so der alt Bundesrat vor gut zwei Wochen.
«Das ist ja noch ein interessantes Mundartwort», sinniert Blocher nun in der gestrigen Folge über das Rahmenabkommen. «Ich habe das Wort ‹figgen› gebraucht und meinte damit ‹zwicken›», präzisiert der alt Bundesrat. Es gebe schliesslich das Spiel «Mühle», bei dem es darum gehe, «Figgi und Müli» zu haben. Also eine Situation zu schaffen, in der der andere machen kann, was er will, ohne da es einen selbst schadet.
Absolution dank Wörterbuch
Man habe ihm dann vorgeworfen, das Wort zu benutzen sei ganz unanständig, «wegen des englischen Worts ‹ficken›», so Blocher. Das habe ihn verunsichert und er glaubte schon, einen Fehler begangen zu haben. Dem ist aber nicht so.
Blocher hat sich Absolution geholt. «Ich habe in einem Mundartwörterbuch nachgeschaut und habe recht bekommen. Es ist älter als das englisch-stämmige Wort», erklärt Blocher seinem Fragesteller Dr. Matthias Ackeret. Doch nicht nur das. Blocher erhielt auch Zuschriften «von Mundartspezialisten, die mir dafür dankten, dass ich dieses alte Mundartwort noch benutze».
Leute beherrschen Mundart nicht mehr
Da sehe man, wie die Leute Mundart nicht mehr beherrschen und wie Anglizismen die Sprache verändern, enerviert sich der SVP-Übervater. «Und am Schluss steht als Dummer da, wer ein altes Mundartwort benutzt!» Für den alt Bundesrat ist auf jeden Fall klar: «Ich werde das Wort ‹figgen› weiter benutzen.»