So viele Zahlen, so wenig Information. Eigentlich ist der SRG-Geschäftsbericht 2014 präzis bis auf die Tausendernote. Unter «Service public in Zahlen» wird da sauber Posten an Posten gereiht:
582 943 000 Franken.
294 496 000 Franken.
1 027 301 000 Franken.
Nur wofür das alles ausgegeben wird, überlässt die Radio- und Fernsehgesellschaft der Vorstellung des Lesers. Posten eins ist «Information». Das sagt viel – und doch wenig.
Nicht jeder weiss, dass da das Konsummagazin «Kassensturz» und die Debattensendung «Arena» mitgemeint sind. Und was gehört alles zu «Kultur, Gesellschaft, Bildung» (Posten zwei)? Oder zu «Eigenproduktionen Fernsehen» (Posten drei)? Der Bericht sagt es nicht.
Die SRG beschränkt sich auf einer Seite im Bericht auf die Gesamtkosten je Programminhalt, schreibt noch, wie viele Prozent des Programms diese Inhalte ausmachen («Information» 36%) – und das wars.
Gegenüber dem «K-Tipp» erklärte sie diese Intransparenz mit der Wettbewerbssituation, in der man stehe. Die SRG will Konkurrenten also nicht verraten, wie teuer oder billig sie produziert oder einkauft. Das mag ja noch Sinn machen beim Poker um Sportrechte. Aber bei der Produktion der «Tagesschau» oder von «Meteo»?
Seit dem RTVG-Zittersieg am Sonntag weiss die SRG, dass eine Debatte über den Service public auf sie zukommt. «Der stellen wir uns offen und konstruktiv», sagte Generaldirektor Roger de Weck gegenüber BLICK. Da wäre die Offenlegung der Kosten ein guter Start.
Das deutsche ZDF kennt die seltsamen Wettbewerbsängste der SRG nicht. Der Sender veröffentlicht eine erschöpfende Liste aller Sendeformate und deren Kosten. BLICK präsentiert sie im Detail (siehe Box). Das ist nicht nur transparent, sondern auch ein spannender Einblick in heutige TV-Produktionskosten.
Und auch dafür, was eine offene Service-public-Debatte ist, gibt es einen Massstab: Der erste öffentlich-rechtliche Sender der Rundfunkgeschichte, die BBC, hat sie geführt. Die Konsequenzen waren: 20 Prozent weniger Kosten, 2000 Stellen weg von 2011 bis 2017. Nachrichtensendungen fielen weg, das Sportangebot wurde reduziert. Aber es wurden auch die Saläre der Top-Verdiener gesenkt. Und die BBC investierte: in Kinderprogramme, Wissenschaft, internationale Berichterstattung, neue Technologien.
Und heute? Die einst schwerfällige «Beep» ist geblieben, was sie immer war: der weltweite Standard für Service public.
Filme
3–4 Mehrteiler (je 2–3 Folgen) oder Eventfilme; je Folge oder Film (90–120 Min.) 2–2,6 Mio. Euro
Ca. 25 Kleine Fernsehspiele: Dokus jeweils 70 000 Euro, fiktionale Inhalte jeweils 100–400 000 Euro
Mehrere Kino-Koproduktionen: je 1 Mio. Euro und mehr
Ca. 40 Spielfilm-Premieren: je 100 000 Euro und mehr, bis 1 Mio. Euro
36 Folgen europäischer Krimireihen: je Folge 100–400 000 Euro
Serien
Ca. 220 Vorabendserie-Folgen, je Folge (45 Min.) 400 000 Euro
Über 80 Primetime-Folgen (Erstsendungen): je Folge (45–60 Min.) 443–680 000 Euro
Ca. 90 internationale Serien-Folgen (eingekauft und koproduziert): je gut halb so teuer wie Spielfilm-Premieren, also 50–500 000 Euro
Show und Musik
Grosse Abendshows: Samstags-Formate (105–150 Min.) à 1,6 Mio. Euro; Formate unter der Woche (90 Min.) à 900 000 Euro
Comedy: 34 Ausgaben «Heute-Show», wöchentlich «Die Anstalt» und «Pelzig hält sich» – alle je Ausgabe (30–60 Min.) 210 000 Euro; plus wöchentlich «Occupy School» (Koproduktion mit ARD) je Folge unter 100 000 Euro
Kochen und Leben: mehrere Staffeln (6 bis 12 Teile), je Folge (45 Min.) 30–80 000 Euro
Musik-Events: Feiertags-Konzerte und Klassik-Events, je Ausgabe 200–650 000 Euro
Dokumentation, Reportagen
Doku-Reihen: ca. 35 Ausgaben «ZDF Zeit» à 240 000 Euro; ca. 35 Ausgaben «Terra X» à 270 000 Euro; ca. 35 Ausgaben «ZDF Zoom» (30–45 Min.) à 90–130 000 Euro;wöchentlich «Planet e.», je Ausgabe 47 000 Euro; wöchentlich «ZDF-History», je Ausgabe (45 Min.) 60 000 Euro
Reportagen: 70 bis 75 Ausgaben «37°», sowie «ZDF Reportage», je Ausgabe (30 Min.) 64 000 Euro
Doku-Soaps: immer in Staffeln, je Ausgabe (45 Min.) 40–50 000 Euro
Information
Tagesaktuelle Formate: insgesamt 102 Mio. Euro, davon 54 Mio. für alle «Heute»-Formate
Wochenmagazine (20–45 Min.), Kosten pro Ausgabe: «Frontal 21» 110 000 Euro; «Auslandsjournal» 54 000 Euro; «Aspekte» 91 000 Euro, «Länderspiegel» 55 000 Euro; «Mona Lisa» 57 000 Euro; «Sonntags» 33 000 Euro; «Berlin direkt» 43 000 Euro
Themen: 6 Ausgaben «Blaues Sofa» (30 Min.) à 80 000 Euro, täglich «Nano» (30 Min.) à 25 000 Euro
Service: wöchentlich «Wiso» (45 Min.) à 105 000 Euro; täglich «Volle Kanne» (90 Min.) à 41 000 Euro
Talkshows: alle Talkshows – «Maybrit Illner», «Markus Lanz», «Peter Hahne», «Precht» pro Ausgabe im Schnitt 47–107 000 Euro
Sport
Übertragungen: Nutzungsrechte 171 Mio. Euro
46 bis 48 Mal «Aktuelles Sportstudio» (75 Min.) jeweils 150 000 Euro
Ca. 45 Mal «ZDF Sportreportage», je Ausgabe 100 000 Euro
Filme
3–4 Mehrteiler (je 2–3 Folgen) oder Eventfilme; je Folge oder Film (90–120 Min.) 2–2,6 Mio. Euro
Ca. 25 Kleine Fernsehspiele: Dokus jeweils 70 000 Euro, fiktionale Inhalte jeweils 100–400 000 Euro
Mehrere Kino-Koproduktionen: je 1 Mio. Euro und mehr
Ca. 40 Spielfilm-Premieren: je 100 000 Euro und mehr, bis 1 Mio. Euro
36 Folgen europäischer Krimireihen: je Folge 100–400 000 Euro
Serien
Ca. 220 Vorabendserie-Folgen, je Folge (45 Min.) 400 000 Euro
Über 80 Primetime-Folgen (Erstsendungen): je Folge (45–60 Min.) 443–680 000 Euro
Ca. 90 internationale Serien-Folgen (eingekauft und koproduziert): je gut halb so teuer wie Spielfilm-Premieren, also 50–500 000 Euro
Show und Musik
Grosse Abendshows: Samstags-Formate (105–150 Min.) à 1,6 Mio. Euro; Formate unter der Woche (90 Min.) à 900 000 Euro
Comedy: 34 Ausgaben «Heute-Show», wöchentlich «Die Anstalt» und «Pelzig hält sich» – alle je Ausgabe (30–60 Min.) 210 000 Euro; plus wöchentlich «Occupy School» (Koproduktion mit ARD) je Folge unter 100 000 Euro
Kochen und Leben: mehrere Staffeln (6 bis 12 Teile), je Folge (45 Min.) 30–80 000 Euro
Musik-Events: Feiertags-Konzerte und Klassik-Events, je Ausgabe 200–650 000 Euro
Dokumentation, Reportagen
Doku-Reihen: ca. 35 Ausgaben «ZDF Zeit» à 240 000 Euro; ca. 35 Ausgaben «Terra X» à 270 000 Euro; ca. 35 Ausgaben «ZDF Zoom» (30–45 Min.) à 90–130 000 Euro;wöchentlich «Planet e.», je Ausgabe 47 000 Euro; wöchentlich «ZDF-History», je Ausgabe (45 Min.) 60 000 Euro
Reportagen: 70 bis 75 Ausgaben «37°», sowie «ZDF Reportage», je Ausgabe (30 Min.) 64 000 Euro
Doku-Soaps: immer in Staffeln, je Ausgabe (45 Min.) 40–50 000 Euro
Information
Tagesaktuelle Formate: insgesamt 102 Mio. Euro, davon 54 Mio. für alle «Heute»-Formate
Wochenmagazine (20–45 Min.), Kosten pro Ausgabe: «Frontal 21» 110 000 Euro; «Auslandsjournal» 54 000 Euro; «Aspekte» 91 000 Euro, «Länderspiegel» 55 000 Euro; «Mona Lisa» 57 000 Euro; «Sonntags» 33 000 Euro; «Berlin direkt» 43 000 Euro
Themen: 6 Ausgaben «Blaues Sofa» (30 Min.) à 80 000 Euro, täglich «Nano» (30 Min.) à 25 000 Euro
Service: wöchentlich «Wiso» (45 Min.) à 105 000 Euro; täglich «Volle Kanne» (90 Min.) à 41 000 Euro
Talkshows: alle Talkshows – «Maybrit Illner», «Markus Lanz», «Peter Hahne», «Precht» pro Ausgabe im Schnitt 47–107 000 Euro
Sport
Übertragungen: Nutzungsrechte 171 Mio. Euro
46 bis 48 Mal «Aktuelles Sportstudio» (75 Min.) jeweils 150 000 Euro
Ca. 45 Mal «ZDF Sportreportage», je Ausgabe 100 000 Euro