Langsam gilt es ernst: Viele Stimmberechtigten haben das Wahlmaterial schon erhalten. Bei den anderen trifft es in den kommenden Tagen ein. Noch sind es knapp drei Wochen bis das Schweizer Volk am 18. Oktober 2015 die 246 Mitglieder des Parlamentes neu bestimmt. Die meisten Zeichen deuten daraufhin, dass die Entscheidung knapp wird. Alle Parteien werden bis zum Schluss kämpfen. Wenn es um die Richtung geht, die die Schweiz in den nächsten vier Jahren einschlagen soll, zählt jede Stimme.
Am 18. Oktober ist Wahltag. Und damit Zahltag. Nur: Wenn wir beurteilen sollen, wem wir im Parlament die Rechnung präsentieren und wem nicht – dann müssen wir wissen, wer in den vergangenen vier Jahren wie abgeschnitten hat.
In den letzten Wochen haben die Blätter der BLICK-Gruppe darum mehrere Ranglisten der amtierenden Parlentarierinnen und Parlamentarier veröffentlicht, welche der Politologe Michael Hermann in unserem Auftrag erarbeitet hat. Auf blick.ch waren interaktive Grafiken verfügbar, mit denen Sie die Ranglisten nach Parteien, Kantonen oder Geschlecht sortieren konnten und allenfalls auch eigene zusätzliche Erkenntnisse gewinnen konnten. Diese Ratings – also die Ranglisten – führen wir nun zusammen.
Damit sind Sie, verehrte Leserinnen und Leser, an der Reihe! Sie können nun selbst entscheiden, welche Eigenschaften bei einem Politikerin oder einem Politker Sie wichtiger halten, welche Ihnen weniger am Herzen liegen. Mit unserem interaktiven Tool können sie eine Gewichtung vornehmen, worauf der Wahl-O-Mat dann Ihre persönliche Bestenliste ausspuckt. Aus allen Listen werden wir dann die Rangliste der BLICK-Leserinnen und -Leser ermitteln. Noch vor den Wahlen wollen wir darüber wieder berichten.
Politologe Hermann hat gestützt auf einer Umfrage im Parlament, bei dem die Mitglieder von National- und Ständerat ihre Kolleginnen und Kollegen bewerten konnten und mittels Auswertung von öffentlich zugänglichen Daten Einschätzungen geliefert.
Dazu, wer gute Reden hält. Dazu, wer viel oder wenig Einfluss in den Kommissionen und Ratssälen hat. Dazu, wer in der Öffentlichkeit grosses Echo findet. Dazu, wer sehr fleissig ist und sich Tag für Tag einsetzt. Und dazu wer häufig auf dem roten Teppich anzutreffen ist. Und schliesslich konnte er dank der Umfrage auch die Namen derjenigen liefern, die trotz knochentrockenen Politvorlagen den Humor nicht verlieren und gerade deswegen von den Kolleginnen und Kollegen geachtet werden (vgl. Artikelserie links).
Hermann hat es aber nicht nur beim Zählen belassen. Nein, er hat die Ratings zum Teil auch kombiniert. Um damit Aussagen zu machen, wer die stillen Schaffer sind, die dank ihrem Einfluss im Parlament etwas bewegen. Oder aber, wer vor allem laute Forderungen in den Medien stellt, die dann aber kaum Aussicht auf Umsetzungen haben. Und er hat eine Beurteilung vorgenommen, wer unabhängig ist und wer ganz bestimmte Interessen vertritt.
Auf jeden Fall wollen wir Ihnen damit weitere Grundlagen liefern, damit Sie Ihre Wahl treffen können. Und motiviert sind, am 18. Oktober an die Urne zu gehen.