TCS-Zentralpräsident Peter Goetschi machte im Berner Kursaal gleich zu Beginn eine klare Ansage: «Auf der A1 braucht es sechs Spuren, um Staus zu verhindern.» Sechs Spuren? «Wer Strassen sät, wird Stau ernten», erwiderte die Co-Präsidentin der Grünen, Regula Rytz. Ein Teil des öffentlichen Verkehrs benütze ebenfalls die Strassen, gab Goetschi darauf zurück.
Unterstützung erhielt er von Amag-CEO Morten Hannesbo. «Ich bin heute mit dem Bus zur Arbeit gefahren. Er war sehr voll», beklagte er sich. «Wir brauchen flexiblere Arbeitszeiten, damit sich das verteilt.» Rytz auf der anderen Seite freute sich: «Bei den flexiblen Arbeitszeiten sind wir uns für einmal einig.»
Hannesbo sorgte auch für weitere Lacher. Auf den Vorschlag von Rytz, dass Staus ganz einfach verhindert werden könnten, wenn die Leute nicht alleine, sondern zu zweit zur Arbeit fahren würden, sagte er: «Ich habe ein wunderschönes Auto, Sie dürfen gerne mitfahren.»
Evi Allemann, SP-Nationalrätin und VCS-Präsidentin, prophezeite, dass sich die Autonutzung ändern werde: Je nach Situation würden wir ein anderes Verkehrsmittel nutzen. Der Besitz eines eigenen Autos sei nicht die Zukunft. Goetschi vom TCS gab hier zu bedenken: «Nicht alle können auswählen, mit welchem Verkehrsmittel sie zur Arbeit fahren wollen.» Und der öffentliche Verkehr vernetze auch nicht die ganze Schweiz.
An der lebhaften Diskussion beteiligten sich auch die Zuschauer. Diese drückt der Schuh vor allem bei den Bussen und Benzinkosten. Nach dem gemeinsamen Znacht stiegen die einen ins Auto, die anderen ins Tram.