Wann und wie viel Sackgeld Kinder erhalten, und ob diese an Bedingungen geknüpft sind, damit beschäftigt sich die erste grosse Schweizer Umfrage zum Taschengeld. In der Studie der Credit Suisse wurden 14000 Personen, darunter 7200 Mütter und Väter mit Kindern im Alter zwischen 5 und 14 Jahren, befragt.
Brisanter Fakt der Studie: Politisch rechts denkende Menschen knüpfen das Taschengeld eher an Bedingungen als linke. BLICK hat deshalb bei Bundespolitikern von links bis rechts nachgefragt, wie sie es mit dem Sachgeld bei ihren Kindern halten.
Offenbar halten Politiker wenig von Bedingungen beim Taschengeld – egal ob links oder rechts. So konnten beispielsweise die inzwischen erwachsenen Kinder von Hans-Ulrich Bigler (59) selber entscheiden, wie sie ihr Geld ausgaben. «Wir haben unseren Kindern nicht dreingeredet, sondern höchstens diskutiert, wie sie es sinnvoll einsetzen», so der Zürcher FDP-Nationalrat.
Auch bei den drei Kindern von Matthias Aebischer (SP, 49) ist das Sackgeld nicht an Bedingungen geknüpft. Als gelernter Pädagoge fände er es falsch, «wenn Kinder mit Sackgeldentzug bestraft würden», so der Berner Nationalrat. Seine zwei älteren Töchter bekommen Taschengeld, das sie selber einteilen müssen.
Für die Thurgauer SVP-Nationalrätin Verena Herzog (61) war immer klar, «dass man einander hilft und nicht, dass man einfach bekommt». Darum gab es bei Familie Herzog unabhängig vom Sackgeld «Ämtli», für die das betreffende Kind verantwortlich war.
Dasselbe galt bei der Familie von Doris Fiala (60). Der Zürcher FDP-Nationalrätin war es wichtig, «dass unsere Kinder im Haushalt helfen und zwar unabhängig vom Sackgeld».
Keine Bedingungen beim Taschengeld gibts auch bei Chantal Galladé (44). Bei ihr erhält erst die ältere Tochter ein Taschengeld. Für die Zürcher SP-Nationalrätin ist klar: «Ich begleite meine Tochter unterstützend im Umgang mit dem Sackgeld.»