BLICK mit besonderem Geschenk für Johann Schneider-Ammann
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Johann Schneider-Ammann:BLICK mit besonderem Geschenk für Johann Schneider-Ammann

BLICK beschenkt den abtretenden Bundesrat
Ein Mini-Rednerpult für Schneider-Ammann

Das Rednerpult sei bestimmt nicht sein Lieblingsmöbel, sagte der abtretende Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann vor einer Woche. BLICK hat ein Modell des Original-Rednerpults schreinern lassen – auch bei der Übergabe bewies der Bundesrat Selbstironie.
Publiziert: 12.12.2018 um 11:35 Uhr
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Aktualisiert: 14.12.2018 um 08:37 Uhr
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«Erhält einen Ehrenplatz»: Bundesrat Johann Schneider-Ammann mit dem Mini-Rednerpult.
Foto: Stefan Bohrer

Sein letzter Auftritt vor dem Parlament war der originellste. Mit dem ersten Satz seiner Abschiedsrede brachte Bundesrat Johann Schneider-Ammann (66, FDP) die Vereinigte Bundesversammlung zum schallenden Lachen. «Wenn Sie mich fragen, was mein Lieblingsmöbel ist, käme mir bestimmt kein Rednerpult in den Sinn», eröffnete er die Ansprache. «Auch dieses hier nicht» – er stand am Rednerpult des Nationalratssaals.

Selbstironisch spielte der abtretende Berner Bundesrat damit auf seine rhetorischen Fähigkeiten an. Öffentlich zu sprechen war ihm in den acht Jahren Amtszeit mehr Qual als Freude. Ähnliches empfand das Publikum. Unvergessen sein «Rire c'est bon pour la santé» zum Tag der Kranken.

Original verkleinert nachgebaut

Doch mit der letzten Rede vor einer Woche bewies der Magistrat, dass er auch anders kann: Statt hölzern übers Lachen reden zu herzhaftem Lachen anregen.

BLICK meint: Humor und Selbstironie sind viel zu selten in der Politik. Beides verdient eine Auszeichnung! Deshalb liessen wir ein Modell des Original-Rednerpults schreinern – und überraschten damit gestern den Wirtschaftsminister.

Was er nicht vermissen wird

Schneider-Ammann empfing BLICK-Chefredaktor Andreas Dietrich und den stv. Politikchef Pascal Tischhauser im Bundeshaus, entspannt und in bester Laune. Das Rednerpult solle ihn nicht nur an den historisch-humorvollen Moment vom vergangenen Mittwoch erinnern, sondern «auch daran, was Sie an Bern nicht vermissen werden», sagte Dietrich. Ausserdem könne er am Mini-Pult mit seinen Enkeln das Politisieren üben, falls diese in seine Fussstapfen treten möchten. Was allerdings nicht der dringendste Wunsch von Grossvater Schneider-Ammann ist, wie er durchblicken liess.

Er wird selber Schreiner

Für seine eigene Zukunft hat er Pläne, die bestens zum BLICK-Geschenk aus Holz passen: Er will, neben anderem, eine Schreinerei betreiben und dort auch selber handwerklich tätig werden. «Vielleicht produziere ich ja kleine Rednerpulte wie dieses.»

Fast noch mehr freut er sich darauf, ab dem 1. Januar 2019 nicht mehr auf alles und jeden Rücksicht nehmen zu müssen. «Ich kann dann endlich auch wieder ein paar Worte gebrauchen, die ich mir als Bundesrat verbieten musste.» Das Rednerpult en miniature, so Schneider-Ammann, werde «auf jeden Fall einen Ehrenplatz erhalten».

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