Nichts mit Sommerferien: Bundesrat Johann Schneider-Ammann (65) startet in den nächsten Wochen richtig durch. Er absolviert im Juli eine regelrechte Weltreise. Russland, Indonesien, Saudi-Arabien und die USA stehen auf dem Programm.
Am 17. und 18. Juli ist in Washington D.C. ein ganz speziell interessantes Treffen geplant: Der Schweizer Wirtschaftsminister diskutiert mit der – hinter der deutschen Kanzlerin Angela Merkel (62) – angeblich zweitmächtigsten Frau der Welt. Er hat im Weissen Haus ein Rendezvous mit Ivanka Trump (35), Tochter und offizielle Beraterin ihres Vaters, US-Präsident Donald Trump (71).
Zusammenarbeit in der Berufsbildung
«Ich freue mich auf die Begegnung mit Ivanka Trump!», sagt Schneider-Ammann zum SonntagsBlick. «Mit ihr wollen wir die erfolgreiche Zusammenarbeit mit den USA für die Berufsbildung fortsetzen.»
Ivanka Trump sei eine ganz wichtige Figur in der Regierung von Präsident Trump. Der Kontakt mit ihr helfe der Schweiz generell für gute Beziehungen zu den USA.
«Ich bin auch persönlich neugierig, diese viel beachtete Persönlichkeit kennenzulernen», so der Bundesrat weiter. Aber auch die geplanten Treffen mit Handelsminister Wilbur Ross, Arbeitsminister Alex Acosta und Bildungsministerin Betsy DeVos seien ihm wichtig.
Priorität im Wirtschaftsbereich der Trump-Regierung
Das Handels- und das Bildungsministerium sind Partner der Schweiz bei der Berufsbildung. Die Stärkung des Berufsbildungssystems gehört für die neue US-Regierung zu den Prioritäten im Wirtschaftsbereich.
Vor wenigen Tagen hat Donald Trump eine neue, 200 Millionen Dollar teure Arbeitskräfte-Initiative lanciert. Die «First Daughter», die im Weissen Haus für Bildungsfragen zuständig ist, hatte sich dabei persönlich engagiert.
Das Thema werde auch beim Treffen von Schneider-Ammann mit Ivanka Trump behandelt, heisst es aus dem Volkswirtschaftsdepartement.
Berufslehre nach Schweizer Vorbild
Die USA interessieren sich indes nicht erst für das duale Schweizer Berufsbildungssystem, seit Donald Trump Präsident ist. Schon 2015 weilte Schneider-Ammann in den USA – damals war noch Barack Obama (55) Präsident.
Vor zwei Jahren beschlossen die beiden Länder, ihre Zusammenarbeit zu verstärken – respektive die Schweiz, den USA betreffend Berufsbildung auf die Sprünge zu helfen.
Speziell im Fokus stehen dabei Schweizer Unternehmen mit Niederlassungen in den USA. Sie sollen – so die Absicht von Ivanka Trump – Berufslehren nach Schweizer Vorbild auch in den Vereinigten Staaten einführen.
Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten ist die Berufslehre, bei der die Lehrlinge gleichzeitig praktische Arbeits- und theoretische Schulausbildung bekommen, noch immer nahezu unbekannt.