Bier-Bösch tritt aus Wiler Parlament zurück
Ex und hopp!

Am Anfang stand eine Blaufahrt und ein hässiger Facebook-Post gegen die Polizei. Dann kam das nationale Rampenlicht. Dann der Austritt aus der SVP. Jetzt demissioniert Sarah Bösch auch als Wiler Stadtparlamentarierin.
Publiziert: 29.07.2015 um 09:31 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 19:42 Uhr
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Gern in Partylaune: Sarah Bösch kippt ein Grosses.
Foto: Facebook

Jetzt hat Bier-Bösch endgültig genug von der Lokalpolitik. Sie demissioniert als Stadtparlamentarierin in Wil SG. Heute will sie laut «St. Galler-Tagblatt» ihren sofortigen Rücktritt bei der Stadtverwaltung einreichen.

Zur Erinnerung: Eine Suff-Fahrt durch den Kanton St. Gallen kostete Sarah Bösch (33) ihr Billett – und nach einem hässigen Facebook-Post gegen die Polizei wurde sie eine nationale Berühmtheit. Danach verlor sie ihre Mitgliedschaft in der Wiler SVP.

Der Ausschluss aus der SVP-Fraktion bedeutete aber nicht Böschs Rückzug aus der Politik – vorerst. Als Fraktionslose wollte die alleinerziehende Mutter im Stadtparlament von Wil weiterhin politisieren. «Ein bisschen nachdenklich, aber ich fühle mich gestärkt in meinen Entscheidungen. Ich bleibe der Politik erhalten», schrieb sie damals vor Bekanntgabe des Fraktionsentscheids und ihres Rücktritts aus der Fraktion auf Facebook.

Das ist jetzt anders: Dem «St. Galler-Tagblatt» sagte Bösch jetzt: «Politisches Handeln sollte endlich wieder mehr von den eigenen Werten, von dem Bedürfnis, das eigene Umfeld aktiv mitgestalten zu können, dominiert werden.» Die vergangenen Wochen und Monate hätten ihr mitunter schmerzhaft gezeigt, dass eine solche Motivation gerne in den Hintergrund tritt, wenn eine öffentliche Person zur medialen Zielscheibe werde.

Laut der Zeitung habe sie sich entschlossen, aus dem Stadtparlament zurückzutreten, in der Hoffnung, damit der lokalen SVP zu neuem Schub verhelfen zu können. «Für mich schafft dieser Schritt gleichzeitig die Möglichkeit, meine Kräfte für meine Nationalratskandidatur einzusetzen», sagt Sarah Bösch. «Auch wenn ich mich nur schweren Herzens vom attraktiven Mandat einer Stadtparlamentarierin trenne, so ist es für mich doch die logische Konsequenz, einen endgültigen Schlussstrich unter die Ereignisse der vergangenen Wochen und Monate ziehen zu können – für alle Beteiligten», sagt die 33-Jährige.

Sarah Bösch kandidiert im Kanton St. Gallen als Parteilose auf der Liste 18 als Nationalrätin. Im Mittelpunkt stehen Bildungsthemen.

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