Biel BE will Fälle wie jene des Hasspredigers Ramadan in Zukunft verhindern
Bald gibts eine Extremismus-Hotline

Biel steht derzeit wegen des Hasspredigers Abu Ramadan (64) im Fokus. Jetzt gründet die Stadt eine Extremismus-Fachstelle.
Publiziert: 25.08.2017 um 15:36 Uhr
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Aktualisiert: 08.10.2018 um 18:58 Uhr

Mitten im Wirbel um den Bieler Hassprediger Abu Ramadan (64), der Hunderttausende Franken Sozialhilfe bezogen hat (BLICK berichtete), hat die Stadt Biel BE heute Freitag zur Medienkonferenz geladen. Sie stellte eine neue Fachstelle für Extremismus- und Gewaltprävention vor, die ab dem 1. September ihre Arbeit aufnehmen wird.

Abu Ramadan (64) hat Hunderttausende Franken Sozialhilfe bezogen.

Teil der Fachstelle ist eine Beratungshotline, bei der sich besorgte Angehörige, Lehrer, öffentliche Stellen oder auch Betroffene selbst melden können und Rat und Unterstützung erhalten. Städte wie Winterthur ZH, Basel und Genf verfügen bereits seit einiger Zeit über solche Stellen beziehungsweise Hotlines.

«Kein Zusammenhang» mit Fall Ramadan

Die Schaffung der Fachstelle hänge nicht mit dem Fall Ramadan zusammen, beteuert die Stadt. Bereits Ende 2015 hatte sie eine Arbeitsgruppe gegründet, die das Ziel hatte, Massnahmen zur Prävention von Extremismus auszuarbeiten.

Zudem sollte sie prüfen, wie die Zusammenarbeit zwischen den städtischen, aber auch mit den kantonalen Stellen verbessert werden kann – ein Knackpunkt auch im Fall des radikalen Imams Ramadan. Die Gründung der Fachstelle ist nun eine dieser Massnahmen. 

Die Fachstelle kümmert sich nicht nur um Fälle von Extremismus und Radikalismus, sondern ist auch Anlaufstelle, beispielsweise bei häuslicher Gewalt. 

«Beitrag zur Entdeckung risikobelasteter Personen»

Beat Feurer, Gemeinderat und verantwortlich für die Direktion Soziales und Sicherheit, glaubt, dass die Fachstelle Fälle wie jenen des Hasspredigers Ramadan hätte verhindern helfen können. «Wir sind überzeugt, dass wir mit diesem Angebot einen Beitrag leisten können zur Entdeckung von risikobelasteten Personen», sagte er diese Woche.

Was den Imam aus Nidau anbelangt, prüft die Stadt nun rechtliche Schritte. (lha)

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