Beziehungstrend getrennt zusammenleben jetzt auch in Bundesbern
Sommaruga ausgezogen

Justizministerin Simonetta Sommaruga hat gezügelt und wohnt jetzt offiziell in der Stadt Bern. Begründung: Sie verbringe ohnehin die überwiegende Zeit hier. Der Beziehungstrend getrennt zusammenleben ist jetzt also auch in Bundesbern angekommen.
Publiziert: 24.06.2016 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 00:46 Uhr
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Im grossen Garten des gemeinsamen Hauses fand die SP-Bundesrätin Ruhe und Entspannung.
Foto: Karl-Heinz Hug
Christof Vuille

Unter der Bundeshauskuppel ist vielen bekannt, dass SP-Bundesrätin Simonetta Sommaruga schon eine Weile eine Wohnung in Bern hat. Das ist nichts Un­gewöhnliches, auch viele an­dere aktuelle und ehemalige Regierungsmitglieder residierten schliesslich in einer Bleibe in der Bundesstadt.

Für eine breite Öffentlichkeit ist die frühere Gemeinderätin von Köniz BE aber noch immer am Fuss des Berner Hausbergs Gurten zu Hause. Kein Wunder, denn mit dem Bus sind es nur rund 20 Minuten von ihrem Haus, wo sie mit Ehemann Lukas Hartmann lebt, bis ins Stadtzentrum.

Doch die Justizministerin ist nun offiziell eine Stadtbernerin! Sommarugas Informationschef Guido Balmer sagt zu BLICK: «Bundesrätin Sommaruga hat schon länger eine Wohnung in der Stadt Bern und nun auch ihre Schriften von Köniz in die Stadt verlegt, weil sie die überwiegende Zeit in der Stadtberner Wohnung wohnt.» 

Die «Weltwoche» hatte über ein entsprechendes Gerücht berichtet – und auch ziemlich offen darüber spekuliert, ob sich Sommaruga vom landesweit bekannten Schriftsteller getrennt habe.

Das verneint Sprecher Balmer auf Anfrage und erklärt: «Lukas Hartmann und Bundesrätin Sommaruga haben sich nicht getrennt, sie wohnen einfach in zwei Wohnungen.» Mit dem Auszug aus der gemeinsamen Wohnung folgt die Bundesrätin einem Trend. 

Im BLICK erklärten am Dienstag Prominente wie Ex-Eiskunstläuferin Denise Biellmann oder Moderatorin Patricia Boser, dass sie eine Beziehung mit getrennten Wohnungen führten. Boser sagte etwa: «Wir freuen uns, einerseits zusammenzuwohnen. Andererseits uns als Ehepaar gegenseitig zu besuchen.» Psychologieprofessor Udo Rauchfleisch stellte fest: «Es kommt weniger schnell zu Abnützungserscheinungen im Alltag. Ausserdem ist die Freude, sich wiederzusehen, viel grösser als bei Paaren, die permanent in der gleichen Wohnung wohnen.» Getrenntes Wohnen sei prinzipiell eine gute Beziehungsform. Das müsse «keineswegs der Anfang vom Ende sein». Es müsse auch nicht darum gehen, der Beziehung eine neue Chance zu geben.

Nachteile sieht der Experte praktisch keine. «Das Leben kann höchstens etwas komplizierter werden, da mehr Organisation nötig ist.» Und: Zwei Wohnungen seien teurer als eine. Doch darüber müssen sich der Erfolgsautor und die Bundesrätin kaum Sorgen machen.

Details zum neuen Wohnmodell will Simonetta Sommarugas Informationschef mit Verweis auf die Privatsphäre nicht kommentieren.

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