Best of Bortoluzzi
Hirnlappen, «Despot Mörgeli» und junge Frauen

Toni Bortoluzzi tritt ab. So schnell wird man ihn aber nicht vergessen: Dafür hat er mit markigen Sprüchen und groben Ausrutschern selbst gesorgt.
Publiziert: 17.04.2015 um 14:07 Uhr
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Aktualisiert: 09.09.2018 um 22:47 Uhr
Eckte gerne an: Toni Bortoluzzi.
Foto: Peter Gerber
Von Christoph Lenz

24 Jahre lang hat SVP-Dino Toni Bortoluzzi im Bundeshaus politisiert – fundiert und konstruktiv, wie auch politische Gegner anerkennen. In Erinnerung bleiben aber vorab die markigen Sprüche und groben Entgleisungen, für die Bortoluzzi in den letzten Jahren Verantwortlich zeichnete. Das Best of Bortoluzzi:

Die Hirnlappen-Affäre: Im Frühling 2014 äusserte sich der wertkonservative Bortoluzzi im «Beobachter» zur Homosexualität. Schwule und Lesben seien «Fehlgeleitete», dröhnte Bortoluzzi. Gleichgeschlechtliche Paare hätten einen «Hirnlappen, der verkehrt läuft». Er erntete einen Sturm der Entrüstung. Selbst parteiintern wurde er dafür getadelt. Bortoluzzi gab jedoch nicht nach. Wochen nach der Affäre begründete er seine Aussagen gegenüber BLICK damit, dass «man versucht, homosexuelle Beziehungen einer Ehe gleichzusetzen, die der Fortpflanzung dient».

Der Schlagabtausch mit Conchita Wurst: Über die Gewinnerin des «Eurovision Song Contest» meinte Bortoluzzi: «Er oder sie steht für gesellschaftliche Dekadenz.» Es war die Retourkutsche darauf, dass Conchita Wurst Bortoluzzis Hirnlappen-Aussage als «Schwachsinn» bezeichnet hatte.

Seine Freundschaft mit Hans Jucker: «Zwei meiner besten Freunde waren schwul. Sie sind tot, auch wegen ihrer Neigung. Einer starb an Aids. Der andere war ein schweizweit bekannter Mann: Hans Jucker war ein bekennender Schwuler. Als wir mit dem Gemeinderat zur Grossen Scheidegg reisten, schwärmten wir alle von der Jungfrau. Nur er sagte: «Ich nehme lieber den Mönch.»

Die Attacke auf die Frauen: Im letzten Sommer traf Bortoluzzis Zorn eine Parteikollegin – und ­einen Frauentyp: jung, gut ausgebildet, beruflich erfolgreich, selbstbewusst. Er wolle seinen Nationalratssessel nicht vorzeitig räumen, weil kein Schreiner seinen Sitz erben würde, sondern «eine junge Frau, eine Juristin», sagt Bortoluzzi abschätzig in einem Interview.

Der «Despot» Mörgeli: 2012 entbrannte in der SVP ein heftiger Krach um die Managed Care-Vorlage. Gesundheitspolitiker Toni Bortoluzzi, der Managed Care massgeblich geprägt hatte, kämpfte leidenschaftlich für das Reformprojekt. kurz vor der Volksabstimmung scherten seine Fraktionskollegen Christoph Mörgeli und Gregor Rutz aus. Ihnen gelang sogar, die SVP-Basis von einem Nein zu überzeugen. Bortoluzzi fühlte sich hintergangen und polterte: «Mörgeli ist ein Despot».

Überhaupt, die Feindschaft mit Mörgeli: Das Tischtuch zwischen Bortoluzzi und Mörgeli ist schon längst zerschnitten. Das belegte auch die Episode, als er im Herbst 2012 zu BLICK sagte: «Der Mörgeli muss zurücktreten! Und die Knochen abstauben gehen in Zürich!»

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