Dass Ärzte zu den Topverdienern gehören, ist kein Geheimnis. Doch jetzt zeigt eine neue Studie im Auftrag des Bundesamts für Gesundheitswesen (BAG): Ärzte verdienen noch viel mehr als bisher vermutet!
Der jährliche Medianlohn der gesamten Ärzteschaft liegt bei 219'000 Franken. Das heisst: Die eine Hälfte der Ärzte verdient mehr, die andere Hälfte weniger.
Allerdings gibt es deutliche Unterschiede zwischen Selbständigen und Angestellten: Selbständig tätige Fachärzte verfügen demnach über ein jährliches Medianeinkommen von 257'000 Franken. Bei den angestellten Fachärzten beträgt der Medianlohn hingegen nur 197'000 Franken.
Beträchtliche Unterschiede nach Fachgebieten
Auch nach Arbeitsgebieten gibt es beträchtliche Differenzen, wie folgende Grafik zeigt:
Schaut man sich die einzelnen Fachgebiete an, geht die Schere noch weiter auseinander. Hier einige Beispiele, wie viel die Ärzte insgesamt verdienen (in Klammer: nur selbständige Ärzte), jeweils bezogen auf den Medianlohn 2014:
- Neurochirurgie: 306'000 Franken (697'000 Franken)
- Gastroenterologie: 386'00 Franken (627'000 Franken)
- Medizinische Onkologie: 249'000 Franken (530'000 Franken)
- Urologie: 366'000 Franken (446'000 Franken)
- Kardiologie: 289'000 Franken (410'000 Franken)
- Chirurgie: 282'000 Franken (385'000 Franken)
- Pneumologie: 279'000 Franken (329'000 Franken)
- Kinder- und Jugendmedizin: 188'000 Franken (244'00 Franken)
- Praktischer Arzt: 154'000 Franken (191'000 Franken)
- Kinder- und Jugendpsychiatrie: 183'000 Franken (183'000 Franken)
Durchschnittseinkommen noch höher
Deutlich höher als die Medianeinkommen sind übrigens die Durchschnittseinkommen: Insgesamt lag es bei 266'000 Franken. Selbständig erwerbende Ärzte verdienen im Schnitt 320'000 Franken, wobei die Neurochirurgen mit 818'000 Franken an der Spitze liegen. Bei den angestellten Ärzten sind es im Schnitt 227'000 Franken, wobei der höchste Durchschnittslohn mit 355'000 Franken in der Herz- und thorakalen Gefässchirurgie erzielt wird.
Und während die Durchschnittseinkommen der Selbständigen zwischen 2009 und 2014 um 2,5 Prozent gestiegen sind, sind jene der Angestellten um fünf Prozent gesunken.
Frauen verdienen weniger
Was zudem auffällt: Frauen verdienen deutlich weniger als Männer. Das BAG spricht von «systematischen Einkommensunterschieden». Die Einkommen der Ärzte liegen mit plus 29 Prozent substanziell über denjenigen der Ärztinnen. «Dieser Unterschied bleibt auch bestehen, wenn Berufserfahrung, Fachgebiet und Tätigkeitssektor berücksichtigt werden», so das BAG.