Berner Jungfreisinniger beleidigt mit Schnäbi-Snap junge Berner Grünliberale
Sexismus-Alarm bei zwei Berner Jungparteien

Für einmal sorgen nicht Juso und Junge SVP im Kanton Bern für deftige Schlagzeilen, sondern ein Vertreter der Jungfreisinnigen. Er schickte einer Politikerin der Jungen Grünliberalen ein gezeichnetes Penis-Bild und doppelt mit einem sexistischen Kommentar nach.
Publiziert: 23.04.2018 um 19:55 Uhr
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Aktualisiert: 13.10.2020 um 15:41 Uhr
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Screenshot von Snapchat-Bild. Ein Berner Jungfreisinniger schickte diese Zeichnung an ein weibliches Mitglied der Jungen Grünliberalen Kanton Bern.
Foto: Zvg
Andrea Willimann

Ein Berner Jungfreisinniger schickt per Snapchat eine Penis-Zeichnung einer Berner Politikerin der Jungen Grünliberalen. Und doppelt sexistisch nach mit dem Spruch «Bisch äuä scho lang nüm düre gnaglet worde? Stimmts oder isches so?».

Die Namen der Beteiligten wollen die Jungparteien nicht nennen, schweigen aber auch nicht. «Diesen Vorfall von Sexismus tolerieren wir nicht und muss Konsequenzen haben», sagt Irène Jordi (28), Präsidentin der Jungen Grünliberalen Kanton Bern. Die Konsequenz: «Morgen Dienstag treffen wir uns zur Aussprache.»

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Junge Grünliberalen pochen auf «Null-Toleranz»

Die Jungen Grünliberalen nehmen dabei nicht alle Jungfreisinnigen ins Visier: «Das war eine Einzelperson und nicht die Partei», so Jordi. Aber es sei offensichtlich wichtig, immer und immer wieder über Sexismus in der Politik zu reden. In einem Tweet schreibt die Junge GLP: «Es braucht in allen Jung(Parteien) mehr Sensibilisierung und eine Null-Toleranz gegenüber jeglicher Art der Diskriminierung!»

Die Jungfreisinnigen pflichten ihrer Konkurrenz in einem Retweet bei: «Solch ein Verhalten widerspricht unseren liberalen Werten und wird im Jungfreisinn nicht toleriert. Wir klären dies ab und hoffen dabei auf eure Mithilfe!»

Zum Absender der Snapchat-Nachricht ist nichts Näheres bekannt. «Wir geben keine weiteren Details bekannt», sagt Jordi von der Jungen GLP. Nur so viel: Ihre Parteikollegin habe zum ersten Mal so «harte Post» erhalten, wie es von den Jungfreisinnigen heisst. So bleibt offen, ob die beiden Jungpolitiker schon vorher Kontakt hatten und ob allenfalls auch andere Beleidigungen im Spiel waren.

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