Seine ehemalige Freundin, eine Walliser SVP-Abgeordnete, habe am 31. Juli bei der Waadtländer Staatsanwaltschaft eine Strafanzeige gegen ihn eingereicht, bestätigte Buffat Berichte von «24 heures» und «Le Temps». Buffat wies gleichzeitig aber alle Anschuldigungen, «alles was sie sagt», von sich, während die Frau gemäss «Le Temps» von Bedrohungen und Druck und sogar von Schlägen ins Gesicht berichtete.
Buffat zeigte sich gegenüber diesen «politischen Schlägen unter die Gürtelline» gelassen, aber auch verärgert. Die Frau, die er im Übrigen seit dem letzten Januar nicht mehr gesehen habe, habe die Trennung «schlecht verdaut» und wolle sich nun rächen. «Ich weiss nicht, ob sie von jemandem dazu gedrängt wurde.»
Buffat spielte damit auf den Streit mit dem ehemaligen SVP- und heutigen BDP-Mitglied Jean-Luc Laurent an. Dieser war in den Besitz einer Tonaufnahme gelangt, welche die Präsidentin der SVP-Waadt, Fabienne Despot, im April 2014 heimlich während einer internen SVP-Sitzung gemacht hatte.
Bringt die Abhöraffäre noch ein Rückzug?
Laurent hatte versucht, die Aufnahme gegen einen Mediationsbericht zur damaligen Krise in der SVP Waadt zu tauschen. Unterdessen hat Laurent dieses Vorgehen allerdings als Dummheit bezeichnet und seine Nationalratskandidatur zurückgezogen.
Auf der anderen Seite steht Despot allerdings wegen der heimlichen Aufnahme selbst mit dem Rücken zur Wand. Für den heutigen Abend wurde ein ausserordentlicher Parteitag angesetzt, an dem entschieden werden soll, ob an der Kandidatur von Despot für den National- und den Ständerat festgehalten werden soll. Parteiintern werden ihr kaum mehr grosse Chancen eingeräumt.
Die Hoffnungen der Waadtländer SVP für die eidgenössischen Wahlen ruhen inzwischen vor allem auf den Schultern des 36-jährigen Buffat. Es ist gut möglich, dass er sich als einziger Kandidat auf der Liste der SVP für den Ständerat wiederfindet. (SDA)