Ein Tisch, ein paar Becher gefüllt mit Bier oder einem anderen alkoholischen Getränk und ein Pingpong-Ball: Unter Teenies und jungen Erwachsenen ist Beerpong das beliebteste Trinkspiel an Partys. Im Kanton Neuenburg allerdings ist es seit 2015 in öffentlichen Lokalen verboten – zum Ärger von Beizern und Partyfreudigen. Denn nicht nur an privaten Festen, sondern auch in Bars wird das Trinkspiel gerne gespielt.
Preis für die unsinnigsten Gesetze
Dem Kanton Neuenburg hat das Verbot nun einen Schmähpreis eingebracht. Gestern wurde Staatsrat Laurent Favre (46) stellvertretend für die Neuenburger Behörden der «Rostige Paragraph» übergeben. Der Preis wird seit 2007 für unsinnige Regelungen oder fragwürdige Gesetze vergeben.
Hinter der Verleihung steht die überparteiliche Vereinigung IG Freiheit, deren Präsident der Zürcher SVP-Nationalrat Gregor Rutz (46) ist. Der Sieger wird jeweils per Online-Voting ermittelt.
Auch Happy Hours verboten
Das neue Gewerbepolizeigesetz in Neuenburg verbietet nicht nur Trinkspiele, sondern auch Happy Hours, also den Verkauf von Bier und Drinks zum Schleuderpreis zu bestimmten Zeiten. Wer sich nicht daran hält, muss eine Busse fürchten. Mit den Verboten wollen die Behörden Jugendliche vor Alkoholmissbrauch schützen.
Die Massnahmen sind allerdings umstritten. Kürzlich haben die Jungfreisinnigen einen Vorstoss eingereicht, der fordert, dass Beerpong und Happy Hours unter bestimmten Bedingungen in Bars wieder erlaubt werden. (lha)