SVP und EDU wehren sich
Berner ESC-Träume drohen wegen Referendum zu platzen

Das Berner Stadtparlament hat 7 Millionen Franken bewilligt, um den Eurovision Song Contest in die Bundesstadt zu holen. Doch bürgerliche Parteien drohen mit dem Referendum.
Publiziert: 04.07.2024 um 19:42 Uhr
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Aktualisiert: 05.07.2024 um 16:58 Uhr
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Nemo hat den ESC 2024 gewonnen. Der nächste ESC geht deshalb in der Schweiz über die Bühne.
Foto: keystone-sda.ch
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Das Berner Stadtparlament steht mehrheitlich hinter der Bewerbung von Bern und Biel für den Eurovision Song Contest 2025. Mit 34 zu 22 Stimmen hat der Rat am Donnerstag einen Beitrag von 7 Millionen Franken genehmigt. 14 Ratsmitglieder enthielten sich der Stimme. Der Vorlage zum Durchbruch verhalfen SP, Mitte und FDP.

Der Sprecher der Freisinnigen sprach von einem «Frühlingsmärchen, das allen etwas bringt» und Bern eine Wertschöpfung in zwei- bis dreistelliger Millionenhöhe bescheren könne. Die Bundesstadt würde «zum Zentrum von Europa und der Welt, und das für wenig Geld», schwärmte der Sprecher der Mitte.

Widerstand von SVP und Linksaussen

Widerstand kam von der SVP und den Linksaussen-Parteien AL, PdA und GaP, unterstützt von einzelnen Grünen und zwei linken Jungparteien. Der Anlass sei wenig umweltfreundlich und schlicht zu gross für Bern, hiess es.

Zudem sei es risikoreich, den grössten Musikwettbewerb der Welt in der neuen Festhalle zu planen. Diese soll erst Ende März 2025 fertiggestellt werden, wenige Wochen vor dem ESC.

SVP und EDU künden Referendum an

Ob der Beitrag der Stadt nach dem Entscheid vom Donnerstag in trockenen Tüchern ist, bleibt abzuwarten. Exponenten der SVP und der Grün-Alternativen Partei kündeten, das Referendum ergreifen zu wollen. Priorität müsse die Steuerentlastung der Bevölkerung haben statt teure Grossanlässe für wenige, teilte die SVP mit. Sollte es tatsächlich so weit kommen, würde das wohl das Aus für einen ESC in Bern bedeuten. Denn eine Abstimmung wäre, wie «Der Bund» schreibt, kaum vor Mai 2025 möglich. Ein Antrag, den Beitrag freiwillig dem Volk vorzulegen, scheiterte klar.

Die Schweiz kommt beim ESC zum Zug, nachdem Nemo aus Biel die diesjährige Ausgabe gewonnen hat. Die Berner Bewerbung sieht deshalb auch Nebenveranstaltungen in Nemos Heimatstadt vor. Die SRG entscheidet bis Ende August über die Bewerbungen von Bern/Biel, Zürich, Basel und Genf.

Die Berner Promotoren schätzen den Gesamtaufwand auf gut 40 Millionen Franken. Den Löwenanteil machen Sicherheitskosten aus, für welche Bund und Kanton Bern aufkommen sollen. Die Berner Kantonsregierung legte dafür am Donnerstag einen Kredit von fast 30 Millionen Franken vor. Hinzu kommen Beiträge der Städte.

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