Bei jeder vierten Abstimmung fehlt er unentschuldigt
Roger Köppel ist der Chef-Schwänzer des Parlaments

Er hat viel angekündigt, bislang aber wenig geliefert: Kein anderer Nationalrat fehlte in der laufenden Legislatur so häufig unentschuldigt wie SVP-Parlamentarier und «Weltwoche»-Chefredaktor Roger Köppel.
Publiziert: 26.11.2017 um 12:00 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 17:05 Uhr
SVP-Nationalrat Roger Köppel kann gut Reden – seine Bilanz bei der richtigen politischen Arbeit fällt dürftig aus.
Foto: PETER SCHNEIDER

Der SVP-Politiker und «Weltwoche»-Chefredaktor Roger Köppel wurde vor gut zwei Jahren in den Nationalrat gewählt – mit mehr Stimmen als alle anderen. Nun, in der Halbzeit der Legislatur, zeigt sich: Nicht nur in Sachen Wählerstimmen, sondern auch, was die Präsenz in der Grossen Kammer anbelangt, führt der Zürcher die Rangliste an.

Kein anderer Nationalrat fehlte bei Abstimmungen öfters als Köppel. Das zeigt eine Auswertung der «NZZ am Sonntag». Demnach fehlte der SVP-ler bei 539 von 2244 Abstimmungen unentschuldigt.

Polit-Arbeit überlässt er anderen

Nicht nur das: Köppel hat bislang auch keinen einzigen Vorstoss eingereicht. Und bei den Sitzungen der Aussenpolitischen Kommission soll er häufig zu spät kommen und zu früh gehen. 

Muss oft früher gehen: Roger Köppel, hier fotografiert in Klosters GR.
Foto: Daniel Kellenberger

Unter vorgehaltener Hand kommentiert ein Kommissionskollege, dass der «Weltwoche»-Chef nicht den Einfluss habe, den man ihm von aussen zuschreibe. Köppel selbst wollte sich gegenüber der «NZZ am Sonntag» zu dieser dürftigen Bilanz nicht äussern.

Übrigens: Es sind ausgerechnet Amtskolleginnen aus der eigenen Partei, die Köppel zeigen, wie politisches Engagement im Rat auch aussehen könnte: Die Nationalrätinnen Andrea Geissbühler (BE), Barbara Keller-Inhelden (SG) und Nadja Pieren (BE) stehen als fleissigste Abstimmerinnen am anderen Ende der Rangliste. Sie haben in der laufenden Legislatur bislang nur zwei- bis fünfmal ohne Entschuldigung gefehlt. (pma/lha)

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