Wer nach einem bekannten Politiker googelt, erhält als erstes Resultat ein unscheinbares Inserat. Bei einem Klick darauf landet man auf einer Seite der CVP. Dort werden die Positionen des Politikers zerpflückt – und auf die besseren Vorschläge der Christlichdemokratischen Volkspartei (CVP) aufmerksam gemacht.
Pikant: Nicht nur Politiker der Polparteien werden von der Guerilla-Aktion in die Mangel genommen, sondern auch andere Mittepolitiker. Nächstenliebe? Fehlanzeige!
Kritik zurückgezogen
Diese Kampagne der CVP Schweiz sorgt jetzt selbst bei den eigenen Kantonalparteien für Ärger. Weil FDP-Politiker, der Partner der CVP in der Mitte, ins Visier genommen werden. So äusserte ein CVP-Kantonalpräsident auf BLICK-Anfrage scharfe Kritik an der nationalen Parteileitung um Gerhard Pfister (56).
Er autorisierte die gemachten Aussagen, um sie wenig später aber «aufgrund einer parteiinternen Diskussion» wieder zurückzuziehen. Im Klartext: Die Kantonalparteien haben einen Maulkorb erhalten. So kurz vor den Wahlen will die CVP offenbar keine parteiinterne Meinungsverschiedenheit zulassen.
«Das ist eine Schmutzkampagne»
Kein Blatt vor den Mund nehmen hingegen FDP-Parlamentarier. «Liebe CVP, ist das Verzweiflung, dass ihr Kandidaten auf der gemeinsamen Liste angreift?», fragt etwa der Luzerner FDP-Ständerat Damian Müller (34) auf Twitter. In Luzern haben FDP und CVP eine Listenverbindung.
Richtig harsch reagierten einige andere FDP-Parlamentarier in den sozialen Netzwerken: «Verzweifelt, verzweifelter, CVP. Die Hetzkampagne der CVP ist wohl der letzte Strohhalm, bevor sie von den Grünen überholt wird.»
Der St. Galler FDP-Nationalrat Marcel Dobler (39) kritisiert derweil ebenso heftig die «Schmutzkampagne»:
CVP: «Das ist Wahlkampf»
Die CVP wehrt sich gegen die Vorwürfe: «Wir machen eine Vergleichskampagne. Wir zeigen die Positionen der anderen Parteien auf und bieten einen Vergleich mit unseren Positionen», so Sprecher Michaël Girod. Die Auseinandersetzung sei sachlich, auch online. «Wir zielen nicht auf die Person, sondern zeigen den Wählerinnen und Wählern lediglich, für welche Positionen die anderen Parteien stehen. Das ist Wahlkampf.»
Dennoch: Die Kritik einzelner Kantonalparteien scheint eine Wirkung zu haben. Bereits wenige Stunden nach Kampagnen-Start wurden einzelne FDP-Politiker aus der Schusslinie genommen.
Am 20. Oktober wählt die Schweiz ein neues Parlament. Wer bei den Worten panaschieren, CSP oder Proporz-System nur Bahnhof versteht, sollte sich über das ABC des wichtigen Urnengangs hier schlau machen.
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Am 20. Oktober finden die eidgenössischen Parlamentswahlen in der Schweiz statt. Die insgesamt 200 Sitz im Nationalrat werden nach Anzahl Bevölkerung auf die Kantone verteilt und müssen neu gewählt werden. Auch die 46 Sitze des Ständerats werden neu vergeben.
BLICK bietet rund um die Uhr die aktuellsten Informationen zum Wahlkampf, der politischen Themenagenda der Parteien und Kandidaten, der Sitzverteilung im Parlament und den Wahlergebnissen.
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