Mit einem emotionalen Auftritt an einer Pressekonferenz letzten Herbst sorgte er für Häme, aber auch viel Sympathie für die Schweizer Armee. Damals liess Luftwaffenchef Aldo Schellenberg (58) sich von seinen Gefühlen übermannen. Grund: Beim Absturz eines Superpumas starben zwei seiner Kollegen.
Vor der Karriere in Grün beriet er Unternehmen
Heute hat der langjährige Militärangehörige aber Grund zu lachen: Der Bundesrat hat den vierfachen Familienvater zum stellvertretenden Armeechef befördert. Ab 1. März wird der Zürcher, der einst Wirtschaftswissenschaften studierte und Inhaber einer Unternehmensberatungsfirma war (die heute seine Frau führt), der zweite Mann hinter dem ebenfalls erst kürzlich ernannten Armeechef Philippe Rebord.
«Er übernimmt diese Funktion befristet bis zum 31. Dezember 2017, zusätzlich zu seiner Funktion als Kommandant Luftwaffe», schreibt der Bundesrat. Auf den 1. Januar 2018 muss die Stellvertretung des Chefs der Armee neu beantragt werden.
Gripen-Pech und Bodluv-Panne
Schellenberg gilt innerhalb der Armee als Pannen-Kommandant: Fleissig reiste er 2014 durchs Land, um für die Beschaffung des Fliegers Gripen zu weibeln. Das Volk verpasste ihm und seinem damaligen Chef, Bundesrat Ueli Maurer, eine heftige Ohrfeige mit dem Nein an der Urne.
Auch mit der Beschaffung der bodengestützten Luftabwehr Bodluv sorgte Schellenberg für Zoff unter der Bundeshauskuppel. Der neu gewählte Bundesrat und VBS-Chef Guy Parmelin sistierte die Beschaffung kurz nach seiner Wahl. Die von Korpskommandant Schellenberg geleitete Projektgruppe hatte ein System vorgeschlagen, welches das Pflichtenheft nicht erfüllt.
Hauptvorwurf an Aldo Schellenberg damals: Er wolle ein unbrauchbares Boden-Luft-Verteidigungssystem beschaffen. Das deutsche System Iris-T SL sei nicht allwettertauglich, das britische Camm-ER noch in der Entwicklungsphase. Mittlerweile hat die Geschäftsprüfungskommission des Nationalrats die Sistierung kritisiert. (vfc)
Die heutige Fliegerabwehr der Schweizer Armee (Bodluv) besteht laut dem Verteidigungsdepartement (VBS) aus drei veralteten und unzureichenden Abwehrsystemen (Stinger, Rapier, 35-mm M Flab). Mit dem Projekt Bodluv 2020 sollte eine Alternative zu den bestehenden Systemen gegen Bedrohungen aus der Luft angeschafft werden.
Für die Verteidigung des Schweizer Luftraums beabsichtigte das VBS die Beschaffung von bodengestützten Abwehrsystemen, die für grosse und mittlere Reichweite und Höhen, aber auch für kurze Distanzen und niedrige Höhen angelegt sind. Mit Bodluv 2020 soll bei einer allfälligen Bedrohungslage die Abwehr durch Kampfflugzeuge unterstützt und durch gemeinsame Einsatzzentrale koordiniert werden. (thk)
Die heutige Fliegerabwehr der Schweizer Armee (Bodluv) besteht laut dem Verteidigungsdepartement (VBS) aus drei veralteten und unzureichenden Abwehrsystemen (Stinger, Rapier, 35-mm M Flab). Mit dem Projekt Bodluv 2020 sollte eine Alternative zu den bestehenden Systemen gegen Bedrohungen aus der Luft angeschafft werden.
Für die Verteidigung des Schweizer Luftraums beabsichtigte das VBS die Beschaffung von bodengestützten Abwehrsystemen, die für grosse und mittlere Reichweite und Höhen, aber auch für kurze Distanzen und niedrige Höhen angelegt sind. Mit Bodluv 2020 soll bei einer allfälligen Bedrohungslage die Abwehr durch Kampfflugzeuge unterstützt und durch gemeinsame Einsatzzentrale koordiniert werden. (thk)