Letzte Woche stellte BLICK die Frage: Wie lange ist Geri Müller (56) noch Stadtoberhaupt von Baden AG? Seit gestern Nachmittag ist klar: Nicht mehr lange. Denn offensichtlich haben die Wähler dem grünalternativen Politiker nicht verziehen, dass er durch eine peinliche Aktion mit pornografischem Material die Aufmerksamkeit der ganzen Schweiz auf sich zog.
Zur Wahl in die siebenköpfige Stadtregierung angetreten waren neben Müller noch acht andere Kandidatinnen und Kandidaten. Am Schluss landete Müller auf dem letzten Platz.
Bei den Gesamterneuerungswahlen schafften die Wahl Markus Schneider (CVP), Erich Obrist (parteilos), Regula Dell’Anno (SP), Ruth Müri (Team Baden), Matthias Gotter (CVP) und Philippe Ramseier (FDP). Das absolute Mehr erreicht haben ebenfalls Karin Bächli (SP) und Sandra Kohler (parteilos). Beide Kandidatinnen lagen am Schluss sehr nahe. Darum wird eine Nachzählung für den siebten Sitz im Stadtrat vorgenommen. Geri Müller hatte weniger Stimmen als die beiden Kandidatinnen.
Weil Stadtammann Müller die Wiederwahl in den Stadtrat nicht geschafft hat, kann er auch nicht als Stadtammann wiedergewählt werden. Wer jetzt Stadtpräsident von Baden wird, ist unklar. Klar ist nur, dass die Wahl am 26. November stattfindet.
In Baden reden sie nur von der «Geschichte»
«Die Geschichte» nennen es die Badener drei Jahre danach noch. Oder «die Sache». Und jeder weiss, was gemeint ist. Zur Erinnerung: Müller verschickte Fotos seiner Geschlechtsteile aus seinem Büro an eine Frau. Die Nacktselfie-Affäre war geboren. Seine Kollegen distanzierten sich von ihm. Doch Geri Müller trat trotz des riesigen öffentlichen Drucks nicht zurück, sondern begab sich nach dreiwöchiger Auszeit wieder in sein Büro.
Der ehemalige Präsident der Aussenpolitischen Kommission des Nationalrates wollte jetzt eine zweite Legislatur anhängen. Das haben die Wählerinnen und Wähler aber verhindert, obschon selbst seine Gegner Müller attestierten, dass er abgesehen von der peinlichen Affäre einen guten Job gemacht hatte.
Nicht nur Geri Müller wird vom Wahlvolk abgestraft. Im Aargau müssen zwei weitere Kandidaten mit zweifelhaftem Ruf eine Schlappe hinnehmen.
So unterlag in Wohlen der bisherige Vizeammann Paul Huwiler (56) im Rennen um das höchste Amt in der Gemeinde deutlich dem SP-Konkurrenten Arsène Perroud. CVP-Gemeinderat Huwiler drohen wegen Raserei 15 Monate bedingte Gefängnisstrafe, weil er im Juni ausserorts mit 144 km/h erwischt worden war.
Keine Chance hatte auch Martina M.* (30). Mit 602 Stimmen landete die Hausfrau bei den Einwohnerratswahlen in Zofingen auf dem letzten Platz der SVP-Liste. M. sitzt derzeit in Untersuchungshaft, weil sie verdächtigt wird, in ihrem Haus absichtlich Feuer gelegt und dabei den Tod ihres Mannes und ihrer Kinder in Kauf genommen zu haben. Sie bestreitet die Tat. Lea Hartmann
* Name der Redaktion bekannt
Nicht nur Geri Müller wird vom Wahlvolk abgestraft. Im Aargau müssen zwei weitere Kandidaten mit zweifelhaftem Ruf eine Schlappe hinnehmen.
So unterlag in Wohlen der bisherige Vizeammann Paul Huwiler (56) im Rennen um das höchste Amt in der Gemeinde deutlich dem SP-Konkurrenten Arsène Perroud. CVP-Gemeinderat Huwiler drohen wegen Raserei 15 Monate bedingte Gefängnisstrafe, weil er im Juni ausserorts mit 144 km/h erwischt worden war.
Keine Chance hatte auch Martina M.* (30). Mit 602 Stimmen landete die Hausfrau bei den Einwohnerratswahlen in Zofingen auf dem letzten Platz der SVP-Liste. M. sitzt derzeit in Untersuchungshaft, weil sie verdächtigt wird, in ihrem Haus absichtlich Feuer gelegt und dabei den Tod ihres Mannes und ihrer Kinder in Kauf genommen zu haben. Sie bestreitet die Tat. Lea Hartmann
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