BA.2 wird Nagetieren gefährlich – und dem Menschen?
Zurück im Corona-Hamsterrad

Die Omikron-Variante BA.2 ist in der Schweiz aus dem Vormarsch. Hamster, die damit angesteckt wurden, erkrankten schwerer als mit anderen Varianten. Und der Mensch?
Publiziert: 09.03.2022 um 09:49 Uhr
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Die Omikron-Variante BA.2. ist laut der Taskforce – im Bild Tanja Stadler – auf dem Vormarsch.
Foto: Keystone

Von wegen Ende der Pandemie: Corona zieht in der Schweiz gerade wieder tüchtig an. Das dürfte zweifellos mit dem Ende der meisten Corona-Massnahmen zusammenhängen. Aber auch der Omikron Subtyp BA.2 wird eine Rolle spielen: Die Variante gilt als einiges ansteckender als BA.1. Laut dem aktuellsten Lagebericht der Taskforce macht BA.2 inzwischen 42 Prozent der untersuchten Proben aus.

Unklar ist, ob die Variante auch gefährlicher ist. Klar beantwortet werden kann das bislang nur bei Hamstern, die bei BA.2 deutlich schwerere Verläufe zeigen. Genau: Hamster. Wie viele Tiere können auch die kleinen Nager sich mit Corona anstecken. Nicht nur das: Sie infizieren sich sogar schneller als Menschen. Oder wie sich Virologe Martin Beer vom deutschen Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit kürzlich in der «NZZ» ausdrückte: «Ein Hamster muss das Coronavirus nur schief anschauen, und schon ist er infiziert.»

Lunge besonders angegriffen

Hamster werden deswegen auch in der Forschung genutzt, etwa um herauszufinden, unter welchen Bedingungen besonders viele Ansteckungen passieren. Bei der japanischen Studie, welche die Taskforce zitiert, steckten Wissenschaftler die Tiere sowohl mit dem Originaltyp BA.1 wie auch mit dem Subtyp BA.2 an. Es zeigte sich: BA.2 machte die Tiere schwerer krank und griff besonders die Lunge an. Zudem konnte sich BA.2 im Körper besser vermehren. Die Studie wurde allerdings noch nicht von unabhängiger Stelle geprüft.

Hamster sollten sich also vor BA.2 hüten – und der Mensch? Hier gibt die Taskforce – wie auch die Weltgesundheitsorganisation WHO – zumindest vorläufig Entwarnung. Denn Daten aus Südafrika, Grossbritannien und Dänemark zeigen alle «keine Anzeichen für einen relevanten Unterschied», was die Schwere der Erkrankung betrifft.

Medikament wirkt weniger

Trotzdem bereitet BA.2 der Taskforce Sorge. Denn das Medikament Sotrovimab, das in der Schweiz zur Behandlung eingesetzt wird, nützt bei BA.2 weniger als bei der Ursprungsvariante. Alternativen scheint es kaum zu geben. Laut der Taskforce sind die Behandlungsmöglichkeiten daher «stark eingeschränkt».

Es gibt aber auch gute Nachrichten: Bei beiden Varianten ist die Impfung gemäss dem aktuellsten Wissensstand gleich wirksam. Wer sich ausserdem schon mit BA.1 infiziert hat, sei vor einer Infektion mit BA.2 gut geschützt. (gbl)

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