Axpo plant Projekt auf 9 Hektaren
Hoch-Ybrig soll alpine Solaranlage bekommen

Im Gebiet Hoch-Ybrig im Kanton Schwyz soll eine grosse Solaranlage entstehen. Die Axpo will damit schon ab 2025 Strom produzieren.
Publiziert: 01.09.2023 um 14:33 Uhr
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Kühe zwischen Solarpanels? Ja, das ist im Gebiet Hoch-Ybrig geplant.
Foto: Zvg

Er ist das Wahrzeichen von Oberiberg SZ: der 1777 Meter hohe Roggenstock. Geht es nach dem Energiekonzern Axpo, soll östlich des Gipfels auf rund 1500 Metern eine neun Hektar grosse alpine Solaranlage gebaut werden.

«Alpin Solar Ybrig» wäre die erste alpine Solaranlage im Kanton Schwyz und würde jährlich über zwölf Gigawattstunden Strom erzeugen, was dem Bedarf von mehr als 2600 Haushalten entspricht. Insgesamt will die Axpo eines Tages 300'000 Haushalte in der Schweiz mit Solarstrom versorgen. Alpine Anlagen sind umso wertvoller, weil sie vor allem im Winter Strom erzeugen sollen, wenn die Schweiz auf Importe angewiesen ist.

Vieh soll zwischen Solarpanels grasen

Die Bauarbeiten am Roggenstock sollen in einem Jahr beginnen, Teile der Anlage bis Ende 2025 ans Netz gehen. Damit stellt die Axpo sicher, dass sie von den Subventionen profitiert, die das Parlament im Rahmen des Solar-Expresses gesprochen hat. 60 Prozent der Investitionskosten würde demnach der Bund übernehmen – allerdings nur, wenn bis Ende 2025 zehn Prozent der erwarteten Stromproduktion fliessen.

Die Anlage, die von Oberiberg nicht einsehbar ist, soll auf Weideland gebaut werden. Das Vieh soll weiterhin dort grasen können, zwischen und unter den Solarpanels. Auch der Stromanschluss sei kein Problem: Die Leitung soll in die Alpstrasse eingebaut werden.

Umweltverbände sind verhalten optimistisch

Bevor es so weit ist, müssen im Hoch-Ybrig noch viele Hürden genommen werden. Immerhin: Die Umweltverbände seien vorsichtig optimistisch. «Mit den Informationen, die wir heute zur Verfügung haben, erachten wir das Projekt als umsetzbar», sagt Michael Casanova, Projektleiter Energiepolitik bei Pro Natura Schweiz, gegenüber dem «Tages-Anzeiger». Es brauche allerdings noch detailliertere Erhebungen zu den Naturwerten am geplanten Standort.

Die Axpo hat bereits Gespräche mit Umweltverbänden geführt und plant, das Projekt erneut mit ihnen zu diskutieren, sobald die Auswirkungen auf die Umwelt genauer bekannt sind. Ausserdem müssen noch Stimmbevölkerung und die Landbesitzerin, die Genossame Schwyz, ja sagen zum Projekt. Die Genossame Schwyz wird das Land zur Verfügung stellen und im Gegenzug einen jährlichen Baurechtszins von Axpo erhalten. (sf)

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