Warum ist die deutsche Politikerin und AfD-Chefin Frauke Petry Stargast bei der Auns-Mitgliederversammlung Ende April?
Petry ist eine spannende Persönlichkeit, die in Sachen Europapolitik ähnlich tickt wie die Auns. Wir fanden, sie ist in der Schweizer Öffentlichkeit bisher zu wenig mit ihren Ideen zur Geltung gekommen. Wir wollen ihr die Möglichkeit geben, länger auszuführen wofür sie steht.
Was sind denn die Gemeinsamkeiten mit der Auns?
Die AfD ist eine EU-kritische Kraft. Auch die Betonung der nationalen Selbstbestimmung und die Förderung der direkten Demokratie haben wir gemeinsam.
Warum müssen Sie ihr eine Bühne geben?
Sie wird in den Medien zum Teil als radikal und extremistisch hingestellt, macht aber eigentlich eine sehr vernünftige und sachliche Politik und ist gar nicht so weit weg von Positionen, welche in der Schweiz mehrheitsfähig sind.
Sie meinen: Sie ist nahe bei SVP-Positionen.
Positionen wie kein EU-Beitritt und die direkte Demokratie sind in der Schweiz über die SVP hinaus akzeptiert.
Freuten Sie sich über die Wahlerfolge der AfD?
Ich mische mich nicht in andere Länder ein, habe aber kein Problem mit der AfD.
Es gibt in Bern auch schon einen Aufruf zu Störaktionen.
Das haben wir häufig bei Auns-Versammlungen. Wir werden auch diesmal die Meinungsfreiheit verteidigen und den Anlass wie geplant durchführen.
Ihr Wunschredner wäre aber Londons Bürgermeister Boris Johnson. Wann kommt er in die Schweiz?
Die Chancen stehen nicht schlecht. Aber er ist derzeit sehr mit Brexit beschäftigt. Er wird einer der nächsten Auns-Redner sein.
Die Auns hat kürzlich ihr Initiativ-Projekt zur eigenständigen Sicherung der Landesgrenzen auf Wunsch von Christoph Blocher auf Eis gelegt. Wie geht es weiter?
Das Initiativ-Projekt ist hochaktuell und wird auch an der Mitgliederversammlung Thema sein. Aber auch das drohende Rahmenabkommen mit der EU ist wichtig.
Was machen Sie nun mit der Grenzsicherungsinitiative?
Wir stimmen an der Versammlung über einen Antrag ab, die Initiative nun zu lancieren.
Was ist ihre Haltung?
Ich finde die Grenzkontrollen ein sehr wichtiges Thema. Eine solche Initiative könnte den notwendigen Druck herstellen, dass die Schweiz wieder eigenständig die Grenzen sichert. (jow)