Die Flüchtlingssituation an der Schweizer Südgrenze nimmt seltsame Formen an. So wurde die Tessiner SP-Grossrätin Lisa Boria Mirra verhaftet, weil sie vier minderjährige Flüchtlinge in die Schweiz geschleust haben soll.
«Lisa Boria Mirra ist eine Heldin!», jubelt daraufhin Juso-Chefin Tamara Funiciello auf Twitter. Und gegenüber «20 Minuten» rief sie auf, es der Tessinerin gleich zu tun. «Natürlich würde ich mir wünschen, dass das nicht nötig wäre. Aber wenn elementare Rechte von Flüchtlingen an unseren Grenzen nicht garantiert werden, müssen wir uns wehren – auch ausserhalb des gesetzlichen Rahmens», so Funiciello.
Funiciello soll zurücktreten
Doch während Funiciello von Fluchthilfe spricht, erkennt die Junge SVP des Kantons Bern darin einen «öffentlichen Aufruf von Juso-Präsidentin Tamara Funiciello, das unmenschliche Schlepperwesen aktiv zu unterstützen».
Deshalb ergreift die JSVP «rechtliche Schritte und zeigt Funiciello wegen Aufforderung zu Straftaten an», wie sie in einer Medienmitteilung schreibt. Denn der öffentliche Aufruf zum Gesetzesbruch sei ein Schlag ins Gesicht gegenüber allen rechtschaffenen Bürgern in der Schweiz.
Die Anzeige reichen die beiden Jungpolitiker Adrian Spahr und Nils Fiechter ein. Gleichzeitig fordern die beiden Funiciello auf, «ihr Amt als Präsidentin der Juso Schweiz niederzulegen». (rus)