Jedes Jahr besucht der Berner SVP-Grossrat Thomas Fuchs die Aids-Benefizparty in Wien. Dieses Jahr verkleidete er sich als Bundesratsweibel. Ein absolutes No-go, sagen die echten Weibel.
Wer aber lieh Thomas Fuchs diese prestigeträchtige Uniform? Er selbst erklärt, er habe sie von einem pensionierten Weibel ausgeliehen.
Doch Ursula Eggenberger von der Bundeskanzlei sagt: «Grundsätzlich wird die Dienstbekleidung mit der Pensionierung oder einem Arbeitsplatzwechsel an den Arbeitgeber zurückgegeben.» Also hat ein Weibel wohl entgegen den Anweisungen eine Uniform mitgehen lassen.
Dennoch sagt Eggenberger: «Es ist aus unserer Sicht kein Problem, wenn Drittpersonen bei nichtoffiziellen Anlässen ein geliehenes Kostüm tragen.»
Die Degradierung der Uniform zum «Kostüm» stösst den Bundesratsweibeln sauer auf. Ein Weibel spricht gar von einer «Sauerei», dass ein pensionierter Kollege noch eine Uniform besitze und diese erst noch ausleihen würde.
Bruno Gwerder, Präsident der Vereinigung der Standes- und Bundesweibel, wird intern «an die Ehre eines Weibels» appellieren.
Thomas Fuchs findet seine Aktion trotzdem «immer noch lustig». Und giftelt: «Ich habe mich nicht als Weibel von Eveline Widmer-Schlumpf ausgegeben.»