Auch Angebote ausserhalb von Vereinen
Nationalrat will mehr Sportangebote mit Bundesgeld fördern

Der Nationalrat will das Programm Jugend und Sport (J+S) ausweiten, damit auch Angebote ausserhalb von Vereinen mit Bundesmitteln gefördert werden können. Er hat am Donnerstag eine Motion seiner Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur (WBK-N) angenommen.
Publiziert: 04.05.2023 um 10:47 Uhr
Kinder und Jugendliche sollen mit Unterstützung von Jugend+Sport auch ohne Vereinsmitgliedschaft Sport treiben können, etwa in Projekten für "Offene Sporthallen". So will es der Nationalrat. (Themenbild)
Foto: GAETAN BALLY

Heute müssten Kinder und Jugendliche, die von J+S-Geldern profitieren wollen, Mitglied in einem Sportverein sein, schrieb die WBK-N zur Motion. Das will die Kommissionsmehrheit ändern, damit unter anderem Projekte in «offenen Sporthallen» profitieren können.

Landesweit gebe es heute über 250 Projekte in «offenen Sporthallen». Vor allem im Winter könnten dort 2- bis 18-Jährige zum Beispiel an Wochenenden Sport treiben, sagte Kommissionssprecher Simon Stadler (Mitte/UR). Allein die Stiftung Idée Sport, die grösste Anbieterin von «offenen Sporthallen» im Land, verzeichne jährlich über 140'000 an den Angeboten teilnehmende Kinder und Jugendliche.

Die Organisatorinnen und Organisatoren dieser Angebote hätten heute kein Anrecht auf J+S-Beiträge. Im Sinn der Sportförderungsverordnung bestehe aber Interesse an diesen Projekten, schrieb die WBK-N zum Vorstoss. Sportangebote für Kinder und Jugendliche wirkten sich auch positiv auf deren psychische Gesundheit aus.

Entsprechend verlangt die Motion, die Sportförderungsverordnung entsprechend anzupassen. Der Bundesrat erklärte sich mit dem Anliegen einverstanden. Weniger sportaffine Kinder und Jugendliche würden von den heutigen Angeboten ungenügend angesprochen, sagte Sportministerin Viola Amherd.

Aus Sicht der Sportförderung sei die Öffnung von J+S deshalb angezeigt. Der Bundesrat will die verlangten Subventionen im Rahmen der bestehenden Mittel wahrnehmen. Der Rat hiess die Motion mit 130 zu 48 Stimmen bei einer Enthaltung gut.

Einwände hatte die SVP: Ihr Sprecher Andreas Gafner (EDU/BE) sagte dazu, dass der Bund an die Sportinfrastrukturen bereits Beiträge leiste. Wer niederschwellige Sportangebote durchführe, könne sich organisieren und so schon heute J+S-Beiträge beantragen.

Die Motion geht an den Ständerat.

(SDA)

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