Derzeit strömen überdurchschnittlich viele Asylbewerber in die Schweiz. Der Kanton Aargau ergreift nun eine Notmassnahme. Bis im Spätsommer oder Herbst werden 140 Asylbewerber in Aarau, Buchs und Villmergen in 13 Armee-Zelten untergebracht, wie die «Aargauer Zeitung» und die «NZZ» berichten.
Viel Komfort und Platz haben die Asylbewerber nicht. Maximal 14 Personen würden in den 70 Quadratmeter grossen, beleuchteten Zelten schlafen, wie Balz Bruder, Sprecher des Departements Gesundheit und Soziales gegenüber Blick.ch sagt.
Bleiben also fünf Quadratmeter pro Person!
«Die Asylbewerber schlafen auf vollständig bezogenen Betten mit Decken», sagt Bruder. Neben den Zelten werde der Kanton Container mit WC-Anlagen, Duschen, Waschküche und Kochgelegenheit installieren. «Das ist ein Ort mit der notwendigen Infrastruktur», sagt Bruder.
«Der Kanton Aargau baut keine Zeltlager», betont Bruder. Man wolle nur bestehende Unterkünfte im Sommer durch temporäre Infrastrukturen ergänzen. In den Sommermonaten sei es zudem sinnvoller, die Asylsuchenden oberirdisch statt in unterirdischen Anlagen unterzubringen.
Der Kanton Schwyz verlangt laut dem «Boten der Urschweiz» derweil, dass der Bund den Umgang und Status der Eritreern überprüft – rund die Hälfte aller Asylgesuche stammen aus dem ostafrikanischen Land. «Wir wollen wissen, was der Bund, der die Zahlen besser kennt, für Massnahmen vorsieht», so Fiona Elze, Leiterin Asylwesen beim Schwyzer Amt für Migration.
Die Massnahmen zeigen, wie angespannt die Unterkunftssituation für Asylbewerber ist. In der ersten sechs Monaten haben 11873 Personen ein Gesuch gestellt, alleine im Juni waren es 3239.
Der Bund erwartet, dass die Zahlen Ende Sommer wieder abnehmen. Bis Ende Jahr rechnet er mit rund 29000 Asylgesuchen. Zum Vergleich: Während des Kosovo-Kriegs gab es 1999 in einem Jahr 47500 Asylgesuche.