Armeereform
Weniger Katastrophenhilfe, mehr Kampf

Die Schweizer Armee soll wieder mehr kämpfen: Das wurde am Rapport der Territorialdivision 2 der Schweizer Armee in Emmenbrücke LU deutlich. Einsätze für die Zivilbevölkerung seien ein zweischneidiges Schwert.
Publiziert: 08.02.2019 um 18:37 Uhr
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Aktualisiert: 11.02.2019 um 08:58 Uhr
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Das sei nicht das Kern-Business der Armee – im Gegensatz zum Kampf.
Foto: Blick

Im Rahmen der Weiterentwicklung der Armee (WEA) wurde die Territorialdivision 2 von drei auf sieben Bataillone erweitert. Der Kommandant, Divisionär Hans-Peter Walser, zog ein Jahr nach der Neuorganisation Bilanz vor den Offizieren, höheren Unteroffizieren und Gästen. Und dabei wurde klar. Die Armee stellt sich auf weniger friedliche Zeiten ein.

Walser verwies auf gesellschaftliche und politische Spannungen, die rund um die Schweiz herrschten. Neben den Aufgaben des Helfens und Schützens müsse die Division wieder lernen zu kämpfen, sagte er gegenüber den Medien. Die Kader seien verpflichtet, das «Undenkbare zu denken».

Schlüsseleinheiten falsch eingesetzt

Auch Korpskommandant Aldo C. Schellenberg, stellvertretender Armeechef, möchte die Truppen auch wieder auf ihr Kern-Business konzentrieren. Die für eine Terrotorialdivision fast schon traditionellen Armeeeinsätze für die Zivilbevölkerung, etwa im Katastrophenfall oder aber bei Grossanlässen wie dem WEF, sieht er kritisch. Zwar brächten diese Visibilität und Lob für die Armee. Oft würden hier Schlüssel-Einheiten falsch eingesetzt.

Im vergangenen Jahr hat die Division gemäss Kommandat Walser 3500 Diensttage zur Unterstützung ziviler Anlässe geleistet. Der Einsatzraum der Territorialdivision 2 umfasst die Kantone Luzern, Ob- und Nidwalden, Solothurn, Basel-Stadt, Basel-Landschaft und Aargau.

Abgänge an den Zivildienst

Walser beklagte auch Abgänge an den Zivildienst – im letzten Jahr waren das 178. Insbesondere die Kader müssten sicherstellen, dass nicht der Armeedienst Grund für die Abgänge sei, der Rest liege in den Händen der Politik.

Das Thema nahm in seiner Begrüssungsrede auch der Luzerner Sicherheitsdirektor Paul Winiker auf. Er sprach von einer «Schönwetter-Konstruktion» des Zivildienstes. Er plädierte dafür, den Zivildienst in den Zivilschutz zu integrieren. (sda/sf)

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