Armeechef unter Druck
Das steht in Blattmanns Brief!

Die grosse Truppenreform «Weiterentwicklung der Armee» wird umgesetzt, das Referendum ist gescheitert. Oberbefehlshaber André Blattman wendet sich nach den Querelen an die Chefs der Milizverbände.
Publiziert: 02.08.2016 um 12:08 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 17:14 Uhr
Christof Vuille
Armeechef André Blattmann will die Reihen zwischen den Armeefreunden schliessen.
Foto: KEY

Dass die Armeefreunde ihre Ansicht vor dem Volk verteidigen müssen, ist nichts Ungewöhnliches. Die feindlich gesinnte GSoA zwang sie in den letzten Jahren immer wieder dazu.

In den letzten Monaten war das aber anders. Ausgerechnet die sehr armeefreundliche Gruppe Giardino hatte das Referendum gegen die «Weiterentwicklung der Armee» lanciert, weil die Truppe dadurch zu sehr geschwächt werde.

Doch die Unterschriftensammlung war nicht von Erfolg gekrönt. Damit steht der Reform nichts mehr im Wege. Allerdings dürfte das Hickhack zwischen den Armeefreunden Spuren hinterlassen haben.

In einem Brief wendet Blattmann sich deswegen an die Präsidenten der Milizverbände, die zu den «glaubwürdigsten und wichtigsten Botschaftern» der Armee gehören würden.

Die «Weiterentwicklung der Armee» soll die Struktur der Schweizer Truppen erneuern.
Foto: Keystone/MARTIN RUETSCHI

Es geht ihm dabei darum, «die Befürworter des Referendums wieder zu integrieren», schreibt er. Dafür müsse die Armee den Tatbeweis erbringen, dass sie eine höhere Bereitschaft und eine verbesserte Kaderausbildung haben wird.

Die ersten WEA-Umsetzungen seien nämlich konkret die im dritten Quartal 2017 beginnenden Kaderausbildungen. Der 1. August sei eine gute Gelegenheit, einen Startpunkt für «geschlossene Reihen» zu markieren und «gemeinsam in die Zukunft zu schreiten, so Blattmann.

Er selbst wird die WEA-Umsetzung nicht mehr im Amt erleben. Blattmann tritt per Ende Jahr in den Ruhestand.

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