Seit 1. Januar ist Philippe Rebord (59) der neue Chef der Schweizer Armee. Eigentlich wollte der Westschweizer die ersten 100 Tage nicht über sein neues Amt sprechen. BLICK-Reporter Andrea Cattani absolviert derzeit seinen Militärdienst in Davos GR ab – und konnte Rebord für die Truppenzeitung «Cuminaivel» (dt. «Gemeinsam») dennoch zum ersten Interview treffen.
Mit dem WEF beginnt die Amtszeit des Armeechefs direkt mit dem grössten Ernstfall des Jahres. Für Rebord kein Problem: «Ich habe den Eindruck gewonnen, dass der Einsatz auf allen Stufen immer professioneller wird und sich das Dispositiv laufend optimiert.»
«Meine Botschaft heisst Dankeschön!»
Generell zeigt sich der Korpskommandant zufrieden mit seinem Heer. Statt frischen Schwung bräuchte es viel mehr Respekt. «Solche Sprüche, dass man die Armee wieder attraktiver machen müsse, höre ich immer wieder. Ich finde, man müsste viel eher den Männern und Frauen mehr Respekt zollen, die jetzt bei gefühlt minus 35 Grad Celsius im Einsatz stehen», sagt er. Das sei psychisch und physisch hart.
Rebord selbst hat seine Militärkarriere bei der Infanterie gestartet. Ratschläge will er den Männern und Frauen trotzdem nicht erteilen. «Auch jetzt steht wieder ein Aargauer Bataillon der Infanterie hier am WEF im Einsatz. Diese Soldaten sind gut ausgebildet, und es ist Verlass auf sie. Diesen erfahrenen Leuten muss ich gar keinen Tipp geben. Meine Botschaft heisst vor allem Dankeschön!», sagt Rebord. Denn Tatsache sei: «Ohne Armee gibt es kein WEF in Davos.»