Die Zahlen der obenstehenden Tabelle stammen aus Dietikon, der Zürcher Stadt mit dem höchsten Anteil an Sozialhilfebezügern (7,1 Prozent der 26'000 Einwohner). Publiziert hat sie die «Neue Zürcher Zeitung» (NZZ).
Wer die Tabelle liest, wird schnell feststellen, dass die Anreize, ins Berufsleben zurückzukehren, nicht sehr gross sind. Beispielsweise, weil man als Alleinstehender 2525 Franken pro Monat bekommt – steuerfrei.
Würden diese Leute arbeiten gehen, müssten sie mindestens 3400 Franken verdienen, um auf den gleichen Nettobeitrag zu kommen (wegen der Abzüge, Prämien und Spesen). Der Sozialhilfebezüger kann sein Einkommen zudem um maximal 300 Franken steigern, wenn er an einem Beschäftigungsprogramm teilnimmt (Integrationszulage).
Je mehr Kinder eine Familie hat, desto mehr lohnt es sich, von der Fürsorge zu leben. Eine sechsköpfige Familie bekommt pro Monat in Dietikon durchschnittlich 6011.60 Franken.
Unter dem Titel «Situationsbedingte Leistungen» werden unter anderem Baby-Artikel, Verhütungsmittel, private Klavierstunden und Zahnarztrechnungen bezahlt. Aber auch Beiträge an Krippen. Letztere kosteten die Stadt Dietikon bisher jährlich über eine Million Franken.
Doch damit ist nun Schluss. Die Behörden finden: Wer nicht arbeiten geht, soll künftig selber für seine Kinder sorgen.
58 Prozent der Sozialhilfebezüger in Dietikon stammen aus dem Ausland. Darunter auch einige kinderreiche Familien, beispielsweise aus Eritrea. 21 Prozent der Sozialfälle beziehen seit über vier Jahren Fürsorgegelder.
Der zuständige Stadtrat Roger Bachmann (SVP) erklärte der «NZZ»: «Statt eine Überbrückungslösung ist die Sozialhilfe zu einer Art Vollkaskoversicherung ausgebaut worden, in der sich manche Leute bequem einrichten.» (uhg)