Angst vor Nationalismus
Juso-Chef will keine Schweizer Fahnen am 1. August

Kein Fahnenmeer am 1. August: Juso-Molina ruft wegen «Militarisierung in der ganzen Welt» zu Verzicht auf Schweizerkreuz-Flaggen auf.
Publiziert: 29.07.2014 um 16:03 Uhr
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Aktualisiert: 09.09.2018 um 13:25 Uhr
Will am 1. August an den Beginn des Ersten Weltkriegs erinnern: Juso-Präsident Fabian Molina.
Foto: KEYSTONE
Von Christoph Lenz

Höhenfeuer, Festreden, Fahnenmeer: Diesen Freitag begeht die Schweiz ihren Nationalfeiertag. Nun ruft Juso-Chef Fabian Molina dazu auf, die Schweizerkreuz-Flagge am 1. August im Schrank zu lassen: «Wer feiern will, kann das tun. Aber zum Feuerwerk gehört eine Pace-Fahne.»

Der Nationalismus sei weltweit auf dem Vormarsch, erklärt der Zürcher Jungpolitiker. «Eine sehr gefährliche Entwicklung – der Nationalismus ist für die zunehmende Militarisierung und Aufrüstung in der ganzen Welt verantwortlich», sagt Molina. Die Folgen davon seien überall erkennbar. «Man sieht sie in der Ostukraine, in Gaza, in Syrien und an vielen anderen Kriegsschauplätzen.» 

Gedenken an Weltkrieg statt Rütli-Schwur

Der Juso-Chef selbst will am 1. August im Basler Dreiländereck gegen Aufrüstung und Militarisierung demonstrieren. Der Anlass erinnere an den 1. August 1914, erklärt er. An jenem Datum hätten Deutschland, Frankreich und die Schweiz die Mobilmachung zum ersten Weltkrieg ausgerufen, aus nationalistischen Gründen. «Diesem Krieg sind Millionen von Menschen zum Opfer gefallen. Wir wollen an diesen schicksalhaften Tag erinnern.»

Bereits im Mai warnten die Jungsozialisten vor dem Ausbruch eines bewaffneten Konflikts: «Noch nie seit dem zweiten Weltkrieg war die Kriegsgefahr in Europa so gross wie heute», sagte Juso-Chef Fabian Molina damals gegenüber Blick.ch.

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