Falschinformationen gab es schon immer – zur Mondlandung, den Terroranschlägen vom 11. September oder dem Klimawandel. Doch wohl noch nie zirkulierten derart viele Fake News wie seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie. Über soziale Medien wie Facebook, Tiktok oder Signal verbreiten sie sich rasend schnell.
Das Bundesamt für Gesundheit (BAG), das die Bevölkerung regelmässig über das Coronavirus informiert, hat deshalb ein «Fake-News-Monitoring» eingerichtet. Das Amt bestätigte entsprechende Informationen der «Schweiz am Wochenende».
Eine spezielle Software wertet für die Behörden soziale Medien, Nachrichtenportale und Zeitungen nach (Falsch-)Informationen aus. So erhalten sie täglich einen Überblick über die Informationen, die in der Schweiz kursieren.
Frühwarnsystem für den Bund
Dem BAG dient die Software der Firma Pressrelations als Frühwarnsystem. Kampagnenleiter Adrian Kammer sagt: «Es ermöglicht es dem BAG, Fake-News-Themen zu erkennen, zu priorisieren und gegebenenfalls darauf zu reagieren». Eine mögliche Reaktion wären etwa Kampagnen des Bundes. Schon heute informiert das BAG auf Facebook, Instagram und Tiktok über Gesundheitsthemen.
Das sei gerade in Bezug auf die Impfung wichtig, sagt Adrian Kammer: «Es ist wichtig, falschen Informationen entgegenzuwirken, damit die Menschen auf der Grundlage wahrheitsgemässer Informationen über eine Impfung nachdenken und ihren persönlichen Impfentscheid treffen können.»
Um die mRNA-Impfstoffe zirkulieren denn auch die meisten Falschinformationen. Sie veränderten das Erbgut und machten unfruchtbar, ist häufig zu hören. Blick hat die grössten Impf-Vorurteile hier einem Faktencheck unterzogen.
Monitoring anderer Themen
Auch wenn es Falschinformationen in verschiedenen Themenbereichen gibt, will sich das BAG vorerst auf Fake News rund um das Coronavirus und die Impfung konzentrieren. Das müsse aber nicht für immer so bleiben, deutet Kammer an: «Es ist denkbar, dieses Monitoring in Zukunft auf andere Themenbereiche auszuweiten.» (til)