Amstutz-Kritik wegen Mega-Busse für Swisscom
«Weko führt sich auf wie die US-Justiz»

Satte 143 Millionen Franken Busse. Das droht der Swisscom, weil sie nach Ansicht des Sekretariats der Wettbewerbskommission (Weko) beim Verkauf von Schweizer Fussball- und Eishockeyspielen am TV ihre Marktmacht missbraucht.
Publiziert: 27.07.2015 um 15:38 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 01:12 Uhr
Von Moritz Kaufmann

Die Swisscom, so die Meinung der Wettbewerbshüter, diskriminiere ihre Konkurrenten Sunrise TV und UPC Cablecom.

Das Urteil ist zwar noch nicht definitiv, sorgt aber schon für Ärger in Bundesbern. Namentlich bei SVP-Nationalrat und Sportpolitiker Adrian Amstutz (61, Bild): «Bei den Sportrechten herrscht Markt, und die Swisscom hat sich durchgesetzt. Weshalb soll der Staat jetzt eingreifen?»

Das Ganze rieche nach einer publikumswirksamen Aktion der Weko, um sich in der Öffentlichkeit beliebt zu machen. «Beschuldigen und eine grosse Busse androhen. Danach einen Kuhhandel machen. Die Weko führt sich auf wie die US-Justiz», kritisiert Amstutz, der Mitglied des Exekutivkomitees von Swiss Olympics ist.

Die Verlierer seien die Sportverbände. Derzeit bereitet der Schweizer Fussballverband eine neue Ausschreibung vor. Der aktuelle Vertrag mit der Swisscom läuft noch zwei Saisons. Rund 24 Millionen Franken spült er jährlich in die Kasse der Liga. Und damit auch der Clubs.

Vom nächsten Vertrag erhoffen sich die Clubs noch mehr Geld. Doch Amstutz befürchtet: «Es wird niemand mehr im Bieterverfahren mitmachen, wenn die Trittbrettfahrer danach im Seitenwagen zum Handkuss kommen.»

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