Nach der Islamischen Revolution von 1979 stoppte die halbe Welt den Handel mit dem Iran. Die Ammann-Gruppe kannte keine Berührungsängste und geschäftete weiter mit dem Ajatollah-Regime. Seit 1931 ist Ammann Schweizer Exklusiv-Importeur der US-Baumaschinen von Caterpillar.
Doch das Unternehmen holte die Ware nicht nur in die Schweiz, sondern karrte sie gleich weiter nach Teheran. Und half so, das US-Handelsembargo zu umgehen.
Die beiden ehemaligen Lastwagenfahrer Werner Zwahlen (61) und Robert Z’Rotz (59) erinnern sich: «Wir holten die Maschinen und Ersatzteile in Belgien und Holland und brachten sie nach Langenthal zu Ammann. Dort erhielten wir neue Papiere und fuhren, ohne auszuladen, gleich weiter nach Teheran und Bagdad.»
Von 1975 bis 1984 hat Z’Rotz die Strecke regelmässig für die Firma Aslantrans im Auftrag von Ammann absolviert. «Wir waren uns bewusst, dass wir damit die Sanktionen gegen den Iran umgingen», so sein Kollege Zwahlen.
Johann Schneider-Ammann trat 1981 in das Familienunternehmen seiner Frau Katharina ein. Als Prokurist hatte er Entscheidungsbefugnis und wusste wohl, was im Tagesgeschäft lief. 1984 übernahm er die Geschäftsleitung.
Auch wenn der heutige Wirtschaftsminister von den Geschäften gewusst haben dürfte: Die Umgehung des US-Embargos war nicht illegal. Lastwagenfahrer Z’Rotz sagt aber, Schneider-Ammann handle als Bundesrat heuchlerisch: «Er predigt Wasser und trinkt Wein.»