Im September 1984 wurde Elisabeth Kopp (FDP) als erste Frau in den Bundesrat gewählt. Bis heute sassen sieben Frauen im Bundesrat – aktuell sind mit Doris Leuthard (CVP) und Simonetta Sommaruga (SP) noch zwei Frauen im höchsten Gremium der Schweiz vertreten. 2010 waren gar vier Frauen gleichzeitig im Rat – eine Mehrheit.
Mit dem Rücktritt des FDP-Magistraten Didier Burkhalter ergibt sich nun nicht nur für das Tessin, sondern auch für die FDP-Frauen die Chance, jemanden aus den eigenen Reihen in den Bundesrat zu bringen.
Erste Bundesrätin will eine Frau
Für alt Bundesrätin Elisabeth Kopp ist klar, die FDP brauche wieder eine eigene Bundesrätin. Der «Aargauer Zeitung» erklärt sie: «CVP und SP haben je eine Frau im Bundesrat.» Nebst der SVP habe nur die FDP keine. «Das ist nicht gut für die Partei», so Kopp.
Aus Umfragen gehe hervor, dass sich Frauen jeweils eine Frau aus der eigenen Partei im Bundesrat wünschten. Denn: Wegen ihres Erfahrungshintergrunds setzten Frauen oft andere Prioritäten, erklärt die 80-Jährige.
Kopp lässt offen, ob bereits jetzt auf Burkhalter eine Frau folgen solle. Auch die Überlegung einer möglichen Frauen-Doppelkandidatur bei einem Rücktritt von Johann Schneider-Ammann, wie sie die Präsidentin der FDP-Frauen, Doris Fiala, macht, sei möglich. «Wichtig ist einfach, dass wieder eine Frau gewählt wird», so die Zürcherin.
Gesunde Tradition, dass verschieden Landesteile vertreten sind
Dass im Moment als Nachfolger ein Tessiner FDP-Vertreter im Vordergrund steht, findet Kopp richtig. «Es ist eine gesunde Tradition, dass die verschiedenen Landesteile im Bundesrat vertreten sind», erklärt sie.
Das Tessin sei ein kleiner Kanton und Landesteil und gerade gegenüber Kleinen «solle man eine gewisse Grosszügigkeit zeigen. Darum wäre für Kopp ein Tessiner Bundesrat, oder «noch besser eine Bundesrätin, eine Bereicherung». (thk)