Unbekannte haben Vorname, Name und Telefonnummer von Berner Kantonspolizistinnen und -polizisten geklaut. Das bestätigt Flurina Schenk, Mediensprecherin der Kantonspolizei Bern, gegenüber «10 vor 10». Es sei zu einem Datenabfluss gekommen, «und zwar ist es so, dass die Namen und Telefonnummern unserer Mitarbeitenden, die ein Mobiltelefon haben, das sind bei uns eigentlich alle Mitarbeitenden, abgeflossen sind», sagt sie.
Ab Anfangs September in Kraft
Bislang ist noch unklar, wer die Diebe sind. Es gebe keine Hinweise, dass die Daten im Internet veröffentlicht wurden. Die Polizei habe strafrechtliche Schritte eingeleitet, heisst es weiter. Der Schaden begrenze sich auf den Diebstahl der Daten, weiter ins System seien die Angreifer nicht vorgedrungen.
Verbindung zwischen Smartphone und Server
Möglich gemacht hat den Datenabfluss ein Programm namens «Mobileiron», mit dem die Handys von rund 2800 Kapo-Mitarbeitern ausgestattet sind. Es stellt die Verbindung zwischen dem Smartphone und den Servern der Firmenzentrale sicher. Die Kantonspolizei Bern sagt gegenüber der TV-Sendung, man sei am 21. Juli informiert worden, dass das Programm eine Sicherheitslücke enthält. Diese habe man umgehend geschlossen – doch die Unbekannten waren schneller.
Mit dem Datenabfluss besteht die Gefahr von gezielten Angriffen auf die Kapo-Mitarbeitenden, das räumt auch die Polizei ein. Man habe die Mitarbeitenden aber sensibilisiert.
Mehr Hackerangriffe
Das Nationale Zentrum für Cybersicherheit NCSC in der Schweiz stuft die Sicherheitslücke als «kritisch» ein. Angreifer könnten an persönliche Daten gelangen und die Anwendung komplett manipulieren.