So werden Sie bei Katastrophen alarmiert
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Alertswiss-App:So werden Sie bei Katastrophen alarmiert

Alertswiss verbreitet bis jetzt vor allem Fehlalarm-Meldungen
Alarm-App wird zur Nerv-App

Beim nationalen Sirenenalarm am Mittwoch kommt zum ersten Mal die neue Alarm-App Alertswiss zum Einsatz, als Test. Dabei wäre sie auf echte Alarme angewiesen! Denn bis jetzt erhielten die Nutzer vor allem Meldungen über Fehlalarme.
Publiziert: 04.02.2019 um 00:10 Uhr
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Aktualisiert: 13.02.2019 um 10:39 Uhr
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Benno Bühlmann, Direktor des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz, und Urs Hofmann, Vizepräsident der Kantonalen Justiz- und Polizeidirektorenkonferenz, lobten bei der Lancierung der Alertswiss-App deren grosse Vorteile.
Foto: Keystone
Andrea Willimann
Andrea WillimannBundeshaus-Redaktorin

Nächsten Mittwoch um Punkt 13.30 Uhr findet der alljährliche Sirenentest statt. Dieses Jahr heults aber nicht nur von den Dächern, sondern auch aus vielen Smartphones. Zum ersten Mal testet der Bund die Alarmierung über die App Alertswiss.

Diese Alarm-App ist seit dem 18. Oktober 2018 im Einsatz. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz (Babs) ist mit dem Start zufrieden. «In den ersten Monaten setzten die Kantone nach einer Startmeldung bereits 15 Alarme und Ereignisinformationen ab. Damit hat das System seine Einsatzfähigkeit bestens bewiesen», sagt Sprecher Kurt Münger.

Neun von 15 Mal war es ein Sirenenfehlalarm

Drei Mal machte das Wetter eine regionale Meldung nötig – zu starke Regen- oder Schneefälle. Weiter wurde vor einem Brand und vor einer Grossveranstaltung gewarnt, und ein Kanton informierte per App über die Aufhebung des Feuerverbots. Neun von 15 Pushes dienten aber nicht dazu zu warnen, sondern zu entwarnen. Sie vermeldeten einen Sirenenfehlalarm.

Weil die Nutzer auf der App eine Auswahl über die Regionen und die Gefahrenstufe treffen können, über die sie alarmiert werden wollen, kann es sogar sein, dass sie bisher nur wegen Fehlalarmen aufgeschreckt wurden.

Das gefällt dem Babs nicht. «Es ist zwar ein Mehrwert, dass die Kantone jetzt schnell auch über Fehlalarme informieren können. Wenn es aber zu häufig passiert, wie in diesen ersten Monaten, dann ist das ein Problem für das ganze System», räumt Münger ein.

Babs leitet jetzt Massnahmen ein

Das Babs will jetzt den Gründen für diese Fehlalarme nachgehen. Solche Alarme können wegen technischen Problemen, bei Umbauarbeiten, aber auch durch Falschmanipulationen entstehen. Die Einsatzzentralen der Kantonspolizeien informieren dann via Radio und Alertswiss-App die Bevölkerung, dass es sich um einen Fehlalarm handelt und keine Gefahr für die Bevölkerung besteht.

«Wir werden uns bemühen, Verbesserungen zu erzielen», so Münger. Denn auch den Betreibern ist bewusst: «Die Glaubwürdigkeit der App leidet sonst und die Leute nehmen Alarme nicht mehr ernst.»

Kritik dürfte es auch am Alarmton geben

Kritik an der App dürfte es zudem geben, wenn mehr Alarme mit Sirenenton abgesetzt werden. Bisher waren es nur zwei – bei Brand und einer Unwettermeldung. Wer den Alarm erhalten hat, ist vermutlich erschrocken. Denn das Handy schrillt wie eine Mini-Dachsirene und ist auch bei Telefonaten laut zu hören. «Beschwerden deswegen haben wir bislang nicht erhalten», so Münger.

Aber vielleicht später, wenn sie von mehr Schweizern genutzt – und gehört wird. Bislang sind es auf Android/iOS rund 346'000 Installationen. Eine sehr grosse Verbreitung für eine neue App und Schweizer Verhältnisse, die das Babs freut. «Die App hat Potenzial, und wir werden sie weiter fördern», so Münger.

Er stellt aber auch klar: «Es ist nicht das Ziel, alle acht Millionen Menschen, die in der Schweiz leben, auf diesem Kanal zu erreichen.» Ebenso wichtig bleiben die altbewährten Kanäle: die Radiosender und die 7200 Sirenen auf Dächern und Fahrzeugen.

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