Aktive Substanzen im Abwasser
WHO besorgt über Antibiotika-Produktion

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) betrachtet die Antibiotika-Produktion in vielen Ländern mit Sorge. Sie hat erstmals Empfehlungen für die sichere Herstellung von Antibiotika verfasst.
Publiziert: 03.09.2024 um 12:55 Uhr
|
Aktualisiert: 03.09.2024 um 14:42 Uhr
Eine Packung Antibiotika (M.) und diverse andere Medikamente liegen auf dem Tisch in einer Apotheke.
Foto: MONIKA SKOLIMOWSKA
sda-logo_g.jpeg
SDASchweizerische Depeschenagentur

In Pharmafabriken gelangten oft zu viele aktive Substanzen ins Abwasser und die Umgebung. Das könnte die Ausbreitung von Bakterien fördern, die gegen Antibiotika resistent sind, erklärte die WHO. Wenn diese Bakterien Menschen befallen und Infektionen auslösen, gibt es dagegen kaum noch wirksame Mittel.

Antibiotikaresistenzen entwickeln sich auch durch zu häufigen Einsatz von Antibiotika oder durch vorzeitigen Abbruch eines Behandlungszyklus.

Die Empfehlungen sind unter anderem für Produzenten gedacht. Sie müssten ihr Abwasser rigoros kontrollieren und sicherstellen, sagte WHO-Abwasserspezialistin Kate Medlicott. Auch Regulierungsbehörden sollten bei der Genehmigung von Pharma-Produktionen höhere Umweltauflagen machen als bisher.

Die WHO empfiehlt auch volle Transparenz, damit Investoren, Einkäufer und gegebenenfalls Patienten die Anstrengungen von Pharmafirmen zum Umweltschutz honorieren können.

Die WHO empfiehlt auch, dass Patientinnen und Patienten besser aufgeklärt werden, wie sie nicht genutzte Tabletten entsorgen. «Medikamentenreste gehören weder in die Toilette noch in die Spüle/Abfluss», schreibt das Bundesumweltministerium. In vielen Orten können alte Medikamente über die Restmülltonne entsorgt werden. Auch manche Apotheken nehmen ungenutzte Medikamente zurück und entsorgen sie fachgerecht.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?