Eine Auswertung des BLICK zeigte, Bauern in Bergregionen sind die Gewinner der Agrarreform. Abstriche machen musste das Flachland, besonders die Kantone St. Gallen, Bern oder Zürich. Eine grosse Herausforderung sei die Reform gewesen, erinnert sich der Bauernverband-Präsident und CVP-Nationalrat Markus Ritter. In St. Gallen, seinem Wohnkanton, hätten über 3000 Bauern an den Weiterbildungen teilgenommen, um mit der Reform zurecht zu kommen.
Ein Blick in die Statistik zeigt: Auch Ritters Wohnort Altstätten gehört zu den Verlierern, etwa 3'500 Franken weniger erhalten jene Bauern. Nicht jedoch Ritter, seine Zahlungen sind stabil. Das Rezept: Anpassung und Teilnahme bei neuen Programmen. Die Zahlungen für Tiere seien zwar zurückgegangen, so der Präsident, «dafür erhalten wir mehr für Landschaftsqualität und Biodiversität».
Doch nicht alle konnten sich mit den neuen Bestimmungen aus Bern arrangieren. SVP-Nationalrat und Präsident des Verband Thurgauer Landwirtschaft Markus Hausammann erhält etwa zehn Prozent weniger Bundesgelder. «Da die Direktzahlungen aber nur etwa 15 Prozent meines landwirtschaftlichen Rohertrages ausmachen, war das zu verkraften.» Von Neid auf die Gewinner ist nichts zu spüren. Die Bergebiete hätten es sicher verdient, mehr zu bekommen, gibt sich Hausammann versöhnlich, «trotzdem haben wir Talbetriebe natürlich etwas leer geschluckt». Voraussichtlich nächstes Jahr wird der Bundesrat eine umfassende Analyse zur Agrarpolitik verfassen. Ob es dann immer noch so harmonisch klingt, ist fraglich.