Affäre um Fifa-Geheimtreffen
Verfahren gegen Lauber wird eingestellt

Das Strafverfahren gegen Ex-Bundesanwalt Michael Lauber im Fall um nicht protokollierte Treffen mit Fifa-Präsident Gianni Infantino soll eingestellt werden. Die Sonderermittler haben die beiden entsprechend informiert, berichten Radio SRF und Tamedia.
Publiziert: 11.08.2023 um 17:16 Uhr
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Aktualisiert: 11.08.2023 um 17:53 Uhr
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Der frühere Bundesanwalt Michael Lauber kann ebenso mit einer Verfahrenseinstellung rechnen wie ...
Foto: Keystone

Die Geheimtreffen zwischen Fifa-Boss Gianni Infantino (53) und dem damaligen Bundesanwalt Michael Lauber (57) haben für Letzteren keine juristischen Konsequenzen. Die Sonderermittler, die die Sache untersucht haben, wollen das Verfahren einstellen. Das teilten sie Lauber mit, wie der «Tages-Anzeiger» und SRF am Freitag berichten.

Ermittelt haben die ausserordentlichen Staatsanwälte wegen Verdachts auf Amtsgeheimnisverletzung, Amtsmissbrauch und Begünstigung. Doch der Verdacht hat sich offensichtlich nicht erhärtet.

Keiner wollte sich erinnern

Lauber, Infantino und weitere Personen sollen der Parteimitteilung zufolge einen Siebtel der Verfahrenskosten tragen, müssen aber nicht mit einer Anklage rechnen. Die Parteien haben zehn Tage Zeit, auf die geplante Einstellung des Verfahrens zu reagieren.

Der damalige oberste Ermittler des Bundes soll sich zwischen 2015 und 2017 insgesamt vier mal mit Infantino getroffen haben. Das, während die Bundesanwaltschaft mehrere Verfahren gegen die Fifa führte. Lauber protokollierte die Treffen nicht. An eines der Treffen konnte sich zudem keiner der Teilnehmenden erinnern. Die Justiz war daraufhin vor drei Jahren vom Parlament mit einer Untersuchung beauftragt worden.

Lauber äusserte sich am Freitag zufrieden über die angekündigte Einstellung des Verfahrens. «Ich nehme die Ankündigung zur Kenntnis. Ich bin erleichtert», sagte der 57-Jährige gegenüber dem Schweizer Radio SRF. Er sei allerdings nicht über den Schritt erstaunt. «Ich habe mich immer gegen die Einleitung des Verfahrens gewehrt.» Die Ankündigung untermauere, dass er stets die Wahrheit gesagt habe.

Amtsenthebungsverfahren

Michael Lauber war von 2012 bis Ende August 2020 Bundesanwalt der Schweiz. An ihm und seiner Amtsführung wurde heftige Kritik laut wegen möglicher Ungereimtheiten rund um Ermittlungen zum Weltfussballverband Fifa. Das Bundesverwaltungsgericht rügte die nicht protokollierten Treffen mit Infantino. Die Gerichtskommission des Parlaments leitete ein Amtsenthebungsverfahren ein. Daraufhin trat Lauber zurück. (SDA/lha)

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